Erschienen in:
01.11.2006 | CME Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Hyperprolaktinämie
Eine praxisnahe Darstellung
verfasst von:
Prof. Dr. Dr. habil. W. G. Rossmanith
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 11/2006
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Zusammenfassung
Prolaktin wird aus den laktotrophen Zellen des Hypophysenvorderlappens unter konstanter dopaminerger Kontrolle freigesetzt. Hauptfunktionen des Prolaktins sind Initiation und Aufrechterhaltung der postpartalen Galaktopoese und Laktogenese. Die Prolaktinsekretion steigt während des Schlafs und unter starker Belastung. Hyperprolaktinämie entsteht funktionell und tumorös sowie sekundär bei Allgemeinerkrankungen. Leitsymptome der Prolaktinerhöhung sind Zyklusstörungen, Galaktorrhö und Östrogenmangel. Eine Hyperprolaktinämie wird durch Anamnese, klinischen Befund und Prolaktinbestimmungen im Serum gesichert. Die Bildgebung der Sella weist auf Mikro- oder Makroprolaktinome und Tumoren mit Hypophysenstielläsion hin. Die Behandlung einer Hyperprolaktinämie richtet sich nach Beschwerdebild und Ursache, ist meist jedoch rein symptomatisch und erfolgt auch bei tumoröser Hypersekretion bevorzugt mit Dopaminagonisten. Die Behandlung wird laboranalytisch und bildgebend überwacht. Nach längerer Behandlung mit Prolaktinhemmern ist ein Auslassversuch gerechtfertigt.