Erschienen in:
01.11.2006 | Gynäkologie aktuell
Komplikationen spannungsfreier alloplastischer Schlingenplastiken
verfasst von:
PD Dr. C. Hampel, R. Gillitzer, S. Pahernik, J. W. Thüroff
Erschienen in:
Die Gynäkologie
|
Ausgabe 11/2006
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Spannungsfreie alloplastische Schlingenplastiken haben die Chirurgie der weiblichen Belastungsinkontinenz revolutioniert. Das Verfahren hat sich in großen Vergleichsstudien in Bezug auf Langzeiteffektivität der Kolposuspension als ebenbürtig erwiesen. Mögliche SFAS-Komplikationen werden in ihrer Häufigkeit und in ihrer Beherrschbarkeit unterschätzt. Wir berichten dazu unsere Erfahrungen; Patientenprofile, Risikofaktoren und präoperative Diagnostik werden analysiert, um zu einer individualisierten Strategie zu kommen. Überkorrekturen mit Restharnbildung können bei retropubischen wie transobturatorischen SFAS auftreten, die häufigste und besonders schwer zu beherrschende Komplikation ist die De-novo-Drangsymptomatik. Schwerste Komplikationen tauchen unserer Erfahrung nach mit einer Häufigkeit auf, die eine Unterrepräsentierung derartiger Komplikationen in der Literatur vermuten lassen. Das Komplikationsmanagement muss den urodynamischen, zystoskopischen und körperlichen Befunden angepasst sein und unter Berücksichtigung möglicher Risiken (Beschwerdepersistenz, Rezidivinkontinenz) individualisiert durchgeführt werden.