Erschienen in:
01.12.2010 | Originalien
Indozyaningrünplasmaverschwinderate
Abschätzung abdomineller Perfusionsstörungen
verfasst von:
A. Seibel, Prof. Dr. S.G. Sakka, DEAA, EDIC
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 12/2010
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Zusammenfassung
Intraabdominelle Druck- (IAP-)Erhöhung und abdominelles Kompartmentsyndrom (ACS) sind Krankheitsbilder, die gerade beim kritisch kranken Patienten sowohl in Inzidenz als auch hinsichtlich prognostischer Bedeutung oftmals unterschätzt werden. Als international akzeptierte Standardmethode zur Erfassung des IAP gilt die intravesikale Druckmessung. Zur Beurteilung der Perfusion im Hepatosplanchnikusstromgebiet steht mit der transkutan messbaren Indozyaningrünplasmaverschwinderate („indocyanine green plasma disappearance rate“, ICG-PDR) eine klinisch attraktive Methode zur Verfügung. In dieser Untersuchung wurde die tatsächliche Beeinträchtigung der Splanchnikusperfusion durch erhöhten IAP bei kritisch kranken Patienten mit abdominell fokusierter Sepsis oder postoperativem „systemic inflammatory response syndrome“ (SIRS) betrachtet. Es konnte gezeigt werden, dass die Reduktion der ICG-PDR als Maß für die Splanchnikusdurchblutung zuverlässig mit dem Anstieg des IAP korreliert. Zudem fand sich, dass eine relevante Reduktion der Hepatosplanchnikusdurchblutung bereits bei deutlich niedrigeren IAP-Werten auftritt, als bisher allgemein angenommen.