Erschienen in:
01.01.2005 | Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Metabolisches Syndrom
Diagnose und Ernährungstherapie
verfasst von:
Dr. H. Eisenlohr
Erschienen in:
Die Innere Medizin
|
Ausgabe 1/2005
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Zusammenfassung
Das metabolische Syndrom ist entweder nach den Kriterien der WHO oder nach ATP III (Adult Treatment Panel III des National Cholesterol Education Program) zu diagnostizieren. ATP III identifiziert das metabolische Syndrom aufgrund von abdomineller Fettsucht, atherogener Dyslipoproteinämie, Hochdruck und erhöhtem Nüchternblutzucker. Es ist keine nosologische Einheit, aber wesentlicher Vorläufer kardiovaskulärer Folgekrankheiten und zeigt epidemisches Ausmaß nicht nur in allen westlichen Industrieländern. Diese Entwicklung drängt zum Handeln, auch wenn der beste ernährungstherapeutische Weg—besonders zu Langzeiterfolgen—mangels abgeschlossener, prospektiv angelegter, randomisierter Studien einer kritischen Evidenzanalyse noch nicht standhält. Rationale Basis ärztlicher Ernährungsberatung bei metabolischem Syndrom sind die derzeit am besten abgesicherten Ansätze der Ernährungstherapie: negative Energiebilanz mit erhöhter körperlicher Aktivität, richtige Verteilung der Nährstoffe auf Fett, Kohlenhydrate und Eiweiß mit Rücksicht auf atherogenes Lipidprofil, Blutdruck und glykämischen Index der Nahrungsmittel. Entscheidend für die Umsetzung ist die Einbettung in ein überzeugendes gruppentherapeutisches Anwendungstraining unter Berücksichtigung aller individuellen Risikofaktoren.