Erschienen in:
08.05.2023 | Intelligenzminderung | Originalarbeit
Verantwortungsreife – Herausforderung für den Gutachter (eine Fallvignette)
verfasst von:
Prof. Dr. med. F. Häßler, PD Dr. phil. O. Reis, Dr. med L. Wilfert, A. Steinhäuser
Erschienen in:
Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie
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Ausgabe 3/2023
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Zusammenfassung
Anhand einer Fallvignette, in der die Begutachtung eines minderjährigen Straftäters mit einer tuberösen Sklerose (TS) beschrieben wird, geht es um die Kriterien der Verantwortungsreife nach § 3 JGG (Jugendgerichtsgesetz) und die Eingangskriterien der §§ 20/21 StGB (Strafgesetzbuch). Explizit wird der Frage nachgegangen, inwieweit auch beim Vorliegen einer (schweren) genetischen Erkrankung nicht per se von einer fehlenden Verantwortungsreife bzw. der Erfüllung der Eingangskriterien der §§ 20/21 StGB auszugehen ist. Der direkte Schluss von einer genetischen Konstellation auf ein Tatverhalten stellt einen nicht zu unterschätzenden gutachterlichen Fehler dar.