Erschienen in:
01.06.2003 | Geschlechtsspezifische Erkrankungen
Interaktion zwischen Kleinkindern und ihren Vätern
Unterschiedliche prognostische Bedeutung für psychische Probleme von Jungen und Mädchen
verfasst von:
P. Trautmann-Villalba, Dr. M. Laucht, M. H. Schmidt
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 6/2003
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Zusammenfassung
Die Bedeutung der Vater-Kind-Beziehung für die Entstehung kindlicher Auffälligkeiten wurde im Gegensatz zu der der frühen Mutter-Kind-Beziehung bisher kaum diskutiert. Es wird über Zusammenhänge zwischen der Vater-Kind-Interaktion im Kleinkindalter und Verhaltensauffälligkeiten von Kindern im Alter von 2–8 Jahren berichtet. Im Rahmen der Mannheimer Risikokinderstudie wurden 97 Interaktionsaufzeichnungen von 2-jährigen Kindern und ihren Vätern ausgewertet. Psychische Auffälligkeiten des Kindes wurden im Alter von 2, 4 1/2 und 8 Jahren durch ein Elterninterview (MEI) sowie mit 8 Jahren zusätzlich durch einen Elternfragebogen (CBCL) erfasst. Väter verhielten sich gegenüber ihren verhaltensauffälligen 2-jährigen Töchtern deutlich restriktiver als gegenüber ihren auffälligen Söhnen. Zu allen Erhebungszeitpunkten zeigten die Kinder weniger supportiver Väter mehr Verhaltensprobleme als die Kinder supportiver Väter. Während Merkmale der Vater-Kind-Interaktion für die psychischen Probleme der Jungen nur eine geringe prognostische Bedeutung hatten, fanden sich mit den späteren Auffälligkeiten der Mädchen zahlreiche Zusammenhänge.