Erschienen in:
01.07.2009 | Originalien
Interpersonelle Psychotherapie und Pharmakotherapie bei Post-Stroke-Depression
Machbarkeit und Effektivität
verfasst von:
Dr. W. Finkenzeller, I. Zobel, S. Rietz, E. Schramm, M. Berger
Erschienen in:
Der Nervenarzt
|
Ausgabe 7/2009
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Effektivität von Psychotherapie bei Post-Stroke-Depression (PSD) wurde bislang nur wenig untersucht. Ziel dieser Machbarkeitsstudie war eine Evaluation der Wirksamkeit der interpersonellen Psychotherapie hinsichtlich Depression und Reha-Outcome im Vergleich zur Pharmakotherapie und einer Kombination beider Verfahren.
Patienten und Methoden
Bei 35% von 485 untersuchten Schlaganfallpatienten lag eine PSD vor. Vierundsiebzig PSD-Patienten wurden randomisiert einer der 3 Behandlungsgruppen interpersonelle Psychotherapie, Medikation und Kombinationsbehandlung zugeführt. Die Untersuchung erfolgte mittels Hamilton-Depressionsskala, Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS) und bezüglich des Reha-Outcomes mit dem Barthel-Index (BI) und Indikatoren des Rehastatus (IRES).
Ergebnisse
Zwischen den Behandlungsgruppen wurden keine signifikanten Unterschiede festgestellt. Alle Patienten profitierten von einer gezielten antidepressiven Behandlung auch hinsichtlich Lebensqualität und sozialer Einbindung. Zusätzlich konnte ein Zusammenhang zwischen Rehabilitationsergebnis und Depressivität festgestellt werden.
Schlussfolgerung
Eine psychotherapeutische antidepressive Behandlung von Patienten mit PSD ist in den Stationsalltag integrierbar und wird von den Patienten akzeptiert. In dieser Studie war die Kombinationsbehandlung aus interpersoneller Psychotherapie und Medikation genauso effektiv wie die jeweiligen Monotherapien. Offenbar sind zwischen den Behandlungsformen nur kleine Unterschiede zu erwarten, was größere Studienproben nötig macht.