Erschienen in:
06.04.2018 | Eitrige Arthritis | Originalien
Kingella-kingae-Infektionen im Kindesalter
verfasst von:
Dr. M. Yoosefi Moridani, H. Bayer, A. Gertz, B. Graf, R. Rossi
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 5/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Bei im Kleinkindalter ausgelösten septischen Arthritiden und Osteomyelitiden wird gelegentlich kein Erreger nachgewiesen. Derartige Infektionen durch das gramnegative Stäbchen Kingella kingae sind jedoch publiziert und werden inzwischen mittels besserer Nachweismethoden häufiger identifiziert und können somit zielgerichteter behandelt werden.
Material und Methoden
In dieser retrospektiven Studie aus dem Zeitraum Oktober 2016 bis Oktober 2017 wurden Kinder mit Monarthritis der unteren Extremität und den klassischen Lokalreaktionen Schwellung, Rötung und Überwärmung sowie damit einhergehender Geh- und Laufverweigerung untersucht.
Ergebnisse
Alle Patienten waren Kleinkinder im Alter von weniger als 3 Jahren. Die initialen Laboruntersuchungen zeigten eine stets beschleunigte Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit bei normalen bis erhöhten Werten für das C‑reaktive Protein. Nach steriler Punktion des Ergusses zur Materialgewinnung wurde eine antibiotische i. v.-Therapie mit einem Cephalosporin der 2. oder 3. Generation eingeleitet. Der Nachweis von Kingella kingae gelang entweder im Nativpräparat durch Anzüchtung in einer pädiatrischen Blutkulturflasche oder mittels 16s-rDNA-Sequenzierung.
Diskussion
Kingella kingae ist ein häufiger Auslöser für septische Arthritiden und Osteomyelitiden im Kleinkindalter und erfordert eine angepasste antibiotische Therapie mit Cephalosporinen. Clindamycin, das häufig bei septischen Arthritiden durch Staphylococcus aureus verwendet wird, ist grundsätzlich nicht wirksam.