Erschienen in:
01.10.2010 | Originalien
Klinische Aspekte der Arteriitis temporalis
Verlaufsvarianz bis zu letalen Komplikationen
verfasst von:
Dr. A. Brüggemann, K. Holl-Ulrich, M. Müller
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 10/2010
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Arteriitis temporalis (AT) zeigt als systemische Vaskulitis sehr variable klinische Krankheitsverläufe, bei der vorübergehende oder permanente Sehstörungen auftreten können.
Patienten und Methode
Es handelt sich um eine retrospektive konsekutive Fallserie von 66 Patienten mit Verdacht auf AT, von denen 65 einer Biopsie der A. temporalis unterzogen wurden. Die Beschwerdesymptomatik, Therapie sowie Komplikationen während des Krankheitsverlaufs wurden verfolgt.
Ergebnisse
Bei 32 (49,2%) von 66 Patienten konnte bei ein- (55,4%) oder beidseitiger (44,6%) Biopsie histopathologisch eine Riesenzellarteriitis nachgewiesen werden. Davon zeigten 3 Patienten (9,4%) schwerwiegende bis letale Folgen: ausgeprägte Ischämien des vertebrobasilären Systems mit konsekutiver Schwerstbehinderung bzw. Exitus bei je 1 Patienten sowie 1 letale Komplikation einer akuten Pankreatitis als Nebenwirkung der systemischen Steroidtherapie.
Schlussfolgerung
Die AT als potenziell lebensbedrohliche Systemerkrankung erfordert eine umsichtige und unverzügliche interdisziplinäre Diagnostik und Behandlung. Bei systemischer Manifestation führt sie zu einer deutlichen Minderung des Allgemeinzustandes, in deren Folge häufig zerebrale ischämische Ereignisse oder Organinfarzierungen auftreten können.