Erschienen in:
01.06.2004 | Originalien
Klinische und genetische Befunde unter besonderer Betrachtung kornealer Veränderungen bei Lowe-Syndrom
verfasst von:
PD Dr. G. Rudolph, P. Kalpadakis, W. Röschinger, C. Haritoglou, S. Kammerer, K.-P. Boergen, A. Kampik
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 6/2004
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Zusammenfassung
Hintergrund
Das Lowe-Syndrom ist eine seltene X-chromosomale hereditäre Erkrankung, die das Sehvermögen beeinträchtigt. Veränderungen der Kornea können die Situation weiter komplizieren.
Patienten und Methode
Es wurden 7 Patienten untersucht. Die Untersuchungen bestanden in der Spaltlampenuntersuchung, Funduskopie, Messung des Augeninnendruckes und Ultraschallsonographie. Die molekulargenetische Analyse von 6 Patienten erfolgte mittels Sequenzierung großer PCR-amplifizierter Segmente mit einem PRISM-377-DNA-Sequenzierer und der ABI PRISM Sequence Navigator Software.
Ergebnisse
Bei allen Betroffenen war zuvor eine Kataraktoperation erfolgt. Erhöhte intraokulare Druckwerte erforderten eine Iridektomie, Goniotomie und/oder einen zyklodestruktiven Eingriff. Bei 1 Patienten wurde eine Trabekulektomie durchgeführt. Alle Patienten zeigten Trübungen oder pannusartige Veränderungen der Hornhaut. Die molekulargenetische Analyse erbrachte 4 neue, sowie 2 bereits bekannte Mutationen.
Schlussfolgerung
Die Reduktion des Sehvermögens ist teilweise durch die Manifestation einer kongenitalen Katarakt und ein Glaukom erklärt. Die im weiteren Krankheitsverlauf auftretenden Trübungen und pannusartigen Veränderungen der Hornhaut stellen einen wesentlichen Faktor in der Beeinträchtigung des Restsehvermögens dar.