Erschienen in:
11.10.2018 | Knick-Senk-Fuß | Leitthema
Anatomie und Pathologie der Bänder im oberen und unteren Sprunggelenk
verfasst von:
Dr. A. Seifarth
Erschienen in:
Arthroskopie
|
Ausgabe 2/2019
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Zusammenfassung
Die Distorsion des Sprunggelenks ist eine der häufigsten Verletzungen mit oft chronischen Beschwerden, Instabilität und dem Risiko einer posttraumatischen Arthrose als Folge. Beim klassischen Distorsionstrauma mit Inversion, Plantarflexion und Supination ist das Ligamentum (Lig.) tibiofibulare anterius das am häufigsten verletzte Band, gefolgt vom Lig. fibulocalcaneare. Das Lig. fibulare posterius ist nur selten betroffen. Verletzungen der Syndesmose bei forcierter Außenration des Talus gegenüber dem Unterschenkel führen primär zu einer Ruptur des vorderen Anteils. Bei der Diagnostik mittels Magnetresonanztomographie (MRT) ist insbesondere auch auf das Lig. interosseum zu achten, welches ein wichtiger Stabilisator der Malleolengabel ist. Die Anatomie und Biomechanik des medialen Bandapparats ist komplex und bildet eine funktionelle Einheit mit dem Tibiospring-Ligament-Komplex. Dieser ist ein wichtiger Stabilisator des unteren Sprunggelenks; Verletzungen zusammen mit Außenbandrupturen sind häufig. Die Bänder des Subtalargelenks sind bei Außenbandverletzungen häufig mitbetroffen und können im Rahmen einer chronischen Insuffizienz Ursache eines Pes planovalgus sein. Verletzungen von Bandstrukturen am Sprunggelenk können v. a. bei nicht suffizienter Immobilisierung während der Heilungsphase zu narbigen Veränderungen mit Bandverdickung führen. Dadurch, aber auch durch die begleitende Synovialitis kann es zum Weichteilimpingement kommen.