Erschienen in:
19.03.2021 | Knochendefekte | Preisträger der DGMKG
Endokultivierung: Knochenregeneration im Omentum majus zur Rekonstruktion des Gesichtsschädels
verfasst von:
PD Dr. Dr. H. Naujokat, B. Möller, F. Birkenfeld, J.-H. Egberts, J. Wiltfang
Erschienen in:
Die MKG-Chirurgie
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Ausgabe 2/2021
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Zusammenfassung
Die suffiziente Rekonstruktion des Gesichtsschädels stellt eine Herausforderung dar. Ein alternativer Ansatz zu den etablierten autologen Transplantaten ist die Endokultivierung. Bei dieser wird ein defektspezifisches Knochentransplantat in einem regenerativen Gewebe des Patienten induziert und zur zweizeitigen Defektdeckung transplantiert. Im Rahmen der Forschungstätigkeiten konnte gezeigt werden, dass eine Knocheninduktion im Omentum majus möglich ist, jedoch stellte die ausgeprägte Weichgewebeinvasion zunächst eine Limitation dar. Eine Abschirmung mittels Membran hatte einen positiven Effekt, ein Periosttransplantat bewirkte eine zusätzliche Steigerung der Knocheninduktion. Die erstmalige klinische Anwendung führte zu einer erfolgreichen Unterkieferrekonstruktion. Nachfolgende Studien wiesen nach, dass auch gedruckte synthetische Scaffolds für die Knochenregeneration eingesetzt werden können und dass das induzierte Knochengewebe eine Osseointegration dentaler Implantate ermöglicht. Zusammenfassend konnte die Hypothese „das Omentum majus ist ein geeigneter Bioreaktor für die Endokultivierung von Knochentransplantaten“ erstmalig bestätigt werden. Die Endokultivierung ist ein vielversprechender therapeutischer Ansatz zur Deckung von Knochendefekten. Weiterentwicklungen sollten auf eine biomechanische Adaptation des Scaffolds an den spezifischen Defekt zielen, um einen weiteren wichtigen Faktor der Knochenhomöostase zu adressieren.