Erschienen in:
06.08.2019 | Kollagenosen | Originalien
Analyse der Zuweisungsdiagnose in die internistische Rheumatologie
verfasst von:
T. Hoffmann, P. Oelzner, J. Böttcher, G. Wolf, PD Dr. med. habil. A. Pfeil
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 2/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Erstvorstellung von Patienten mit Symptomen, die auf eine rheumatologische Erkrankung hinweisen, erfolgt in den meisten Fällen nicht direkt bei einem Facharzt mit der Teilgebietsbezeichnung Rheumatologie. Im Rahmen der Studie sollen folgende Fragestellungen beantwortet werden: I. Welche Fachrichtungen weisen Patienten einer rheumatologischen Fachabteilung zu? II. Evaluierung der Übereinstimmung von Zuweisungsdiagnose und Enddiagnose in der Fachabteilung Rheumatologie.
Methodik
In die Studie wurden 947 Patienten (279 Männer und 668 Frauen) eingeschlossen, welche zur Erstdiagnostik in der Fachabteilung Rheumatologie vorstellig wurden. Es erfolgte eine Quantifizierung der zuweisenden Fachrichtungen. Des Weiteren wurde anhand einer Kappa-Analyse die Übereinstimmung der Zuweisungsdiagnose mit der Enddiagnose nach rheumatologischer Evaluation der Patienten vorgenommen.
Ergebnisse
Es wurden 73 % der Zuweisungen durch Hausärzte oder hausärztlich tätige Internisten initiiert. Die weiteren Zuweiser verteilten sich wie folgt: 5 % Fachärzte für innere Medizin (außer Rheumatologie), 4 % Orthopädie/Unfallchirurgie, 1 % Chirurgie und 4 % andere Fachgebiete. Bei 58 % der Patienten wurde eine rheumatologische Diagnose gestellt. Am häufigsten wurden rheumatologische entzündliche Gelenkerkrankungen (26 %), Kollagenosen (14 %) und Vaskulitiden (5 %) diagnostiziert. In Bezug auf die Übereinstimmung der Verdachtsdiagnose mit der Enddiagnose nach rheumatologischer Evaluation erreichten die Hausärzte bzw. hausärztlich tätigen Internisten einen kappa-Koeffizienten von κ = 0,304. Für die Orthopäden lag die Übereinstimmung bei κ = 0,277. Für die anderen Fachgebiete bestand eine noch geringe Übereinstimmung (κ = 0,200).
Diskussion
Als Hauptzuweiser einer rheumatologischen Einrichtung fungieren Hausärzte und hausärztlich tätige Internisten. Hierbei weisen die hausärztlichen Verdachtsdiagnosen eine eher geringe Übereinstimmung mit den rheumatologischen Enddiagnosen auf. Zur optimalen Nutzung der limitierten rheumatologischen Versorgungsressourcen ist hingegen eine zielgerichtete Zuweisung wünschenswert.