Erschienen in:
01.10.2003 | Originalien
Komplexe regionale Schmerzsyndrome CRPS I und II
Was beeinflusst den Langzeitverlauf?
verfasst von:
Dr. M. Gehling, M. Tryba, H. Niebergall, A. Hufschmidt, M. Schild, K. Geiger
Erschienen in:
Der Schmerz
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Ausgabe 5/2003
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Zusammenfassung
Fragestellung
Es wurde untersucht, ob es Faktoren gibt, die eine Aussage über den Behandlungserfolg von intravenösen regionalen Sympathikusblockaden mit Guanethidin (IVRSB) bei Patienten mit komplexen regionalen Schmerzsyndromen im Langzeitverlauf zulassen.
Methodik
Von 44 Patienten wurden Daten zu Anamnese, Behandlungsverlauf und Schmerzen bei der Nachbefragung erhoben. Aufgrund des Langzeitverlaufes wurden eingeteilt in "keine wesentliche Besserung", "partielle Besserung", "gute" und "sehr gute" Verbesserung. Die Rate von ungünstigen Verläufen wurde berechnet für die Faktoren Alter, Geschlecht, Anamnesedauer, Schmerzintensität vor Behandlungsbeginn, Gesamtdosis Guanethidin.
Ergebnisse
Von 44 Patienten konnten 42 befragt werden. Durchschnittlich 18 Monate nach Durchführung der IVRSB zeigten 10 Patienten keine wesentliche, 5 eine partielle, 13 eine gute und 14 eine sehr gute Verbesserung der Schmerzen. Eine erhöhte Rate von ungünstigen Langzeitverläufen fand sich bei Patienten unter 60 Jahren sowie bei Männern und bei einer Behandlungsdauer von mehr als 2 Wochen. Kein Zusammenhang fand sich für die Faktoren Anamnesedauer, Schmerzintensität und Gesamtdosis Guanethidin.
Schlussfolgerung
Ein erhöhtes Chronifizierungsrisiko bestand für Männer unter 60 Jahren. Unsere Untersuchung erlaubt keine Aussage, ob sich in dem unterschiedlichen Chronifizierungsrisiko Unterschiede im spontanen Heilungsverlauf oder in der Therapieantwort widerspiegeln.