Erschienen in:
16.09.2019 | Nacken- und Rückenschmerz | Leitthema
Kopf‑, Bauch- und Rückenschmerzen bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland
Ergebnisse aus KiGGS Welle 2 und Trends
verfasst von:
Dr. Laura Krause, Giselle Sarganas, Roma Thamm, Hannelore Neuhauser
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
|
Ausgabe 10/2019
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Schmerzen erzeugen bei Kindern und Jugendlichen nicht nur Leidensdruck, sondern führen auch zu Schulfehlzeiten, Medikamenteneinnahme, ärztlicher Inanspruchnahme und einem erhöhten Risiko für Schmerzen im Erwachsenenalter.
Ziel der Arbeit
Auf Datengrundlage der bundesweiten Studie zur Gesundheit der Kinder und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS Welle 2, 2014–2017) werden wiederholt auftretende Kopf‑, Bauch- und Rückenschmerzen in den letzten 3 Monaten bei Mädchen und Jungen berichtet und mit Daten der KiGGS-Basiserhebung (2003–2006) verglichen. Folgen wiederholt auftretender Kopfschmerzen werden ebenfalls untersucht.
Material und Methoden
Für die Analysen standen aus KiGGS Welle 2 Daten von >11.000 Teilnehmenden und aus der Basiserhebung von >12.000 Teilnehmenden zwischen 3 und 17 Jahren zur Verfügung. Für 3‑ bis 10-jährige Kinder beantworteten die Eltern/Sorgeberechtigten die Fragen, während 11- bis 17-Jährige selbst Auskunft gaben.
Ergebnisse
Bei 3‑ bis 10-Jährigen kommen wiederholt auftretende Bauchschmerzen am häufigsten vor und betreffen ein Drittel der Mädchen und ein Viertel der Jungen. Bei 11- bis 17-Jährigen sind wiederholt auftretende Kopfschmerzen führend und betreffen fast jedes zweite Mädchen und etwa jeden dritten Jungen. Die 3‑Monats-Prävalenz wiederholt auftretender Kopf‑, Bauch- und Rückenschmerzen hat bei Mädchen und Jungen vor allem in den Altersgruppen 7 bis 10 Jahre und 11 bis 13 Jahre zugenommen. Jugendliche nehmen bei wiederholt auftretenden Kopfschmerzen fast doppelt so oft Medikamente ein wie Kinder.
Diskussion
Kopf‑, Bauch- und Rückenschmerzen sind nach wie vor und mit zum Teil steigender Prävalenz sehr häufige Symptome bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Ihre Prävention benötigt einen ganzheitlichen Blick auf die Kindergesundheit im psychosozialen Lebensumfeld- und Versorgungskontext.