Erschienen in:
29.10.2019 | Koronare Herzerkrankung | Schwerpunkt: Was ist gesichert in der Therapie?
Was ist gesichert in der Therapie depressiver Komorbidität?
verfasst von:
Prof. Dr. med. C. Albus, FESC, Prof. Dr. med. F. Geiser
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 12/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Eine Komorbidität von depressiven Störungen und internistischen Erkrankungen, beispielsweise koronarer Herzkrankheit, Herzinsuffizienz oder Diabetes mellitus, ist häufig und beeinträchtigt sowohl die Lebensqualität als auch die Prognose der Grunderkrankung.
Fragestellung
Evidenzbasierte Empfehlungen zur Therapie depressiver Komorbidität bei ausgewählten internistischen Erkrankungen.
Material und Methoden
Der Beitrag bietet eine selektive Literaturübersicht auf der Basis nationaler und internationaler Leitlinien.
Ergebnisse
Depressive Symptome werden in der klinischen Routineversorgung häufig übersehen oder fehlgedeutet. Deshalb wird eine gezielte Diagnostik empfohlen. Depressive Symptome sollen im ärztlichen Gespräch oder mittels validierter Fragebögen regelmäßig gescreent werden. Bei Hinweisen auf das Vorliegen einer krankheitswertigen Störung soll eine weitere Abklärung erfolgen. Die Therapie depressiver Störungen umfasst im Wesentlichen drei Säulen: Psychosomatische Grundversorgung, Psychotherapie und antidepressive Medikation. Die Therapie depressiver Störungen ist sicher und effektiv in Bezug auf die Linderung depressiver Symptome und Steigerung der Lebensqualität. Zudem kann eventuell auch eine Verbesserung der Morbidität und Mortalität erreicht werden. Eine präferenzbasierte, bedarfsgerecht abgestufte Therapie und optimale Vernetzung aller Behandler („kollaborative Versorgung“) zeigen die stärksten Effekte.
Schlussfolgerung
Eine effektive Therapie depressiver Komorbidität ist relevant für die Lebensqualität und eventuell auch für die Prognose der internistischen Grunderkrankung. Die Integration eines routinemäßigen Screenings depressiver Symptome in der internistischen Praxis dient als Grundlage, um eine evidenzbasierte Therapie anbieten oder initiieren zu können.