Erschienen in:
25.04.2018 | Koronare Herzerkrankung | Evidenzbasierte Medizin
Literaturübersicht 2017 zur Koronarchirurgie
verfasst von:
H. Kirov, S. Bargenda, R. Safarov, M. Diab, M. Richter, I. Valchanov, B. Gloy, T. Doenst
Erschienen in:
Zeitschrift für Herz-,Thorax- und Gefäßchirurgie
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Ausgabe 3/2018
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Zusammenfassung
Die Koronarchirurgie ist ein wichtiger Bestandteil der Behandlung der koronaren Herzkrankheit (KHK). Seit der Einführung der perkutanen Koronarintervention (PCI), speziell der „drug-eluting stents“, nimmt die Zahl der koronaren Bypass-Operationen kontinuierlich ab. Bisher hat keine Studie gezeigt, dass eine elektive Koronarintervention das Überleben der Patienten verlängern oder das Auftreten neuer Herzinfarkte verringern kann. Die Bypass-Operation ist die einzige Therapieform, die diese Wirkung haben kann. Allerdings wird dieser Effekt von vielen Faktoren beeinflusst und ist v. a. bei Patienten mit komplexer KHK sichtbar. Das ist der Grund dafür, dass in den aktuellen Guidelines die PCI der Bypass-Operation bei weniger ausgeprägter KHK (niedrigem SYNTAX-Score) therapeutisch gleichgestellt ist und dass die Bypass-Operation primär bei Patienten mit komplexer KHK (hoher SYNTAX-Score) empfohlen wird. Zu den Faktoren, die die Ergebnisse nach Bypass-Operation und die Langzeitoffenheitsraten beeinflussen, ist 2017 viel Interessantes publiziert worden. Folgende Aussagen werden unterstützt: 1. Die Bypass-Operation bei komplexer Mehrgefäßerkrankung beinhaltet einen möglichen Überlebensvorteil gegenüber PCI und medikamentöser Therapie und bleibt der Goldstandard. 2. Die vollarterielle Revaskularisation ist mit den besten Ergebnissen verbunden. 3. „Off-pump“-Techniken können v. a. bei Vermeidung von Aortenmanipulationen der „On-pump“-Technik überlegen sein. Die Ergebnisse scheinen abhängig vom Operateur zu sein. 4. Die nichtinvasive bildgebende Koronarcomputertomographie (Koronar-CT) nimmt einen immer größeren Stellenwert ein und kann die Entscheidungsfindung bei der Therapie der KHK stark beeinflussen.