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Erschienen in:
01.06.2006 | Originalien
Kosten-Nutzen-Betrachtung des Einsatzes von rhBMP-2 bei offenen Tibiafrakturen
Nettoeinsparungen aus Krankenkassensicht erzielbar
Erschienen in: Die Unfallchirurgie | Ausgabe 6/2006
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Hintergrund und Fragestellung
Die Arbeit hatte zum Ziel, Kosteneinsparungen, die durch den zusätzlichen Einsatz von rekombinantem humanen bone morphogenetic protein-2 (rhBMP-2) bei offenen Tibiaschaftfrakturen durch schnellere Frakturheilung und Verringerung von Sekundäreingriffen erzielt werden, aus Sicht einer gesetzlichen Krankenkasse in Deutschland zu untersuchen und dem Preis von 2900 EUR pro rhBMP-2-Applikation gegenüberzustellen.
Studiendesign und Untersuchungsmethoden
Die Rohdaten aus einer bereits publizierten prospektiven randomisierten und kontrollierten Studie an 450 Patienten (BESTT-Studie) wurden verwendet, um eine Aufstellung von Folgebehandlungskosten für jeden Patienten aus der Kontroll- bzw. 1,5 mg/ml-rhBMP-2-Gruppe auf Basis des G-DRG-Systems 2005 und Krankengeldzahlungen aus Sicht der Krankenkassen für einen Ein-Jahres-Zeitraum vorzunehmen.
Ergebnisse
Der Einsatz von rhBMP-2 führt bei offenen Tibiafrakturen vom Typ Gustilo-Anderson IIIB zu Kosteneinsparungen von 5697 EUR/Patient bzw. 3183 EUR/Patient für Typ IIIA- und IIIB-Verletzungen vor Abzug der Kosten für das Protein. Damit ergeben sich unter Berücksichtigung des Preises von 2900 EUR für rhBMP-2 Nettoeinsparungen von 2797 bzw. 283 EUR für Grad IIIB- bzw. sämtliche Grad-IIIA- und B-Verletzungen aus Krankenkassensicht. Für die Einsparungen sind v. a. geringere Krankengeldleistungen in der rhBMP-2-Gruppe aufgrund der schnelleren Frakturheilung verantwortlich.
Schlussfolgerung
Die Studie zeigt, dass die Anwendung von rhBMP-2 bei Gustilo-Anderson IIIA und B offenen Tibiafrakturen – neben dem bereits in der BESTT-Studie gezeigten verbesserten medizinischen Heilungsergebnis – zu Nettoeinsparungen für Krankenkassen führt.