Erschienen in:
26.10.2022 | Künstliche Intelligenz | Leitthema
Innovation, disruptive Technologien und Transformation in der Gefäßchirurgie
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr. med. Bernhard Dorweiler, Moritz Wegner, Oroa Salem, Ahmed Murtaja, Johannes Frederik Schäfers, Alexander Oberhuber
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 8/2022
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Zusammenfassung
Die digitale Transformation hat das Fachgebiet der Gefäßchirurgie erreicht, und auch wenn die genuinen ärztlichen Aufgaben im Wesentlichen unverändert bleiben, so erfordern Themenfelder wie Robotik, Navigation, künstliche Intelligenz, augmentierte/virtuelle Realität (AR/VR) und 3‑D-Druck unsere Aufmerksamkeit. Essenziell ist, dass diese digitalen Technologien hinsichtlich ihrer Anwendungspotenziale sowie ihrer Implementierung kritisch evaluiert und begleitet werden müssen.
Während robotische Systeme sich in der Gefäßchirurgie bisher nicht durchsetzen konnten, werden intraoperative Navigationsverfahren vielerorts eingesetzt und erleichtern die Durchführung komplexer endovaskulärer Eingriffe. Das Themenfeld „künstliche Intelligenz“ kann aufgrund seiner weiten Verzweigung nur kursorisch erwähnt werden, ist jedoch hinsichtlich seines Einflusses im Kontext von Bilderkennung, Datenanalyse oder Fehlerüberwachung als hochrelevant zu bewerten. Die aktuellen Einsatzgebiete für AR/VR liegen vor allem im Bereich von Simulation und Training mit den potenziellen Vorteilen von Zeitersparnis und Fehlerreduktion. Während die AR-Technologie bereits probeweise im OP eingesetzt wurde (jedoch noch nicht praxisreif ist), muss für die VR die Frage der prinzipiellen Einsatzmöglichkeit im OP noch geklärt werden. Die 3‑D-Drucktechnologie erlaubt neben dem Einsatz zu Aufklärungs‑, Trainings- und Simulationszwecken auch die Herstellung von patientenindividuellen OP-Schablonen.
Mit den hier vorgestellten Technologien der digitalen Transformation der Chirurgie (Chirurgie 4.0) stehen uns vielversprechende Innovationen zur Verfügung, mithilfe derer wir einen weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg zur patientenspezifischen Präzisionsmedizin gehen können.