Erschienen in:
01.04.2005 | Kasuistiken
Plötzlicher Tod bei Abriss eines LIMA-Bypasses
verfasst von:
U. M. Balmaceda-Harmelink, J. Matschke, Dr. med. J. P. Sperhake
Erschienen in:
Rechtsmedizin
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Ausgabe 2/2005
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Zusammenfassung
Bei koronarangiographisch gesicherter Eingefäßerkrankung am Herzen (betroffenes Gefäß: „left anterior descendens“, LAD) wurde bei einem 48 Jahre alten Mann eine sog. minimal-invasive direkte koronare arterielle Bypassoperation (MIDCAB) am schlagenden Herzen durchgeführt. Am 20. postoperativen Tag kam es unerwartet zur schnell progredienten Kreislaufverschlechterung. Bevor der Tod eintrat, konnte lediglich ein Hämatothorax links aus unklarer Ursache diagnostiziert werden. Bei der gerichtlich angeordneten Obduktion fanden sich 1 l Blut in der linken Brusthöhle sowie Blutkoagel im eröffneten Herzbeutel. Die distalen 4 cm der linken A. mammaria interna (LIMA) waren im Rahmen der Bypassoperation mobilisiert und durch den Herzbeutel geführt worden. An der Innenseite des Herzbeutels zeigte sich der 0,5 cm lange Stumpf der A. mammaria interna, der sich nur unter Zug mit einem korrespondierenden Gefäßstumpf an der Herzvorderwand zusammenführen ließ. Die Anastomose an der LAD stellte sich regelrecht dar. Das Ermittlungsverfahren gegen die Operateure wurde eingestellt. Morphologische und gutachterliche Aspekte des Falles werden dargestellt.