Erschienen in:
01.08.2003 | Trends und Medizinökonomie
Zukunft der präklinischen Notfallmedizin in Deutschland
verfasst von:
Priv.-Doz. Dr. med., D.E.A.A. A. Gries, M. Helm, E. Martin
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 8/2003
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Zusammenfassung
Vor dem Hintergrund knapper werdender finanzieller Mittel, Schließungen kleinerer Krankenhäuser und eines Personalmangels im ärztlichen Bereich wird die Notwendigkeit des bundesdeutschen Notarztsystems zunehmend in Frage gestellt. Tatsächlich nehmen bundesweit Einsätze mit relativer Indikation deutlich zu; ein Notarzt ist bei zahlreichen Einsatzsituationen nicht erforderlich. Dennoch muss für komplexe Notfallsituationen neben dem gut ausgebildeten Rettungsdienstpersonal in Deutschland ein Notarztsystem integraler Bestandteil des präklinischen Versorgungssystems bleiben. Dabei kommt es weniger auf eine hohe Zahl von Notärzten als auf eine hohe notärztliche Qualifikation, möglicherweise durchaus unter Reduktion der Standortdichte, an. Durch ein gestaffeltes Hilfeleistungssystem unter Einbindung von "first respondern", qualifizierten Rettungsassistenten und niedergelassenen Ärzten kann die Zeit bis zum Eintreffen dieses hoch qualifizierten Notarztes überbrückt werden. Impulse des Gesetzgebers, Angleichung der Rettungsdienstgesetze, Umstrukturierungen von Rettungsdienstbereichen und die Einführung von integrierten bedarfsgerechten Leitstellen mit einem konsequenten Qualitätsmanagement sowie mit Implementierung des Ärztlichen-Leiter-Rettungsdienstes können Kosten reduzieren und die Qualität der notfallmedizinischen Versorgung weiter verbessern.