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Erschienen in: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz 10/2018

03.09.2018 | Leitthema

Vernetzte kommunale Gesundheitsförderung für Kinder und Jugendliche

Überblick über den Status quo in Deutschland

verfasst von: Prof. Dr. Katharina Böhm, David Gehne

Erschienen in: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz | Ausgabe 10/2018

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Zusammenfassung

In den letzten Jahren haben immer mehr Kommunen damit begonnen, sektorenübergreifende Netzwerke der Gesundheitsförderung für Kinder und Jugendliche aufzubauen. Sie werden dabei von zahlreichen Initiativen auf Bundes- und Länderebene unterstützt. Ziel des Beitrags ist es, einen Überblick über diese Initiativen zu geben sowie zentrale Hindernisse der Umsetzung vernetzter kommunaler Gesundheitsförderung darzustellen. Hierfür behandelt der Beitrag zunächst allgemein die Rolle der Kommunen im Bereich der Gesundheitsförderung, bevor die Initiativen beschrieben werden. Als zentrale Hindernisse der Umsetzung identifiziert der Beitrag die schlechte Finanzsituation vieler Kommunen, Schwierigkeiten bei der sektorenübergreifenden Zusammenarbeit der Kommunalverwaltungen, die im internationalen Vergleich schwache Rolle des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) sowie die fehlende Evidenz der Wirksamkeit vernetzter und integrierter Ansätze für Deutschland. Anhand der Beispiele Großbritannien und des Bezirks Västerbotten in Schweden werden zudem zwei gesundheitspolitische Alternativen aufgezeigt.
Fußnoten
1
Frühe Hilfen sind durch Artikel 1 „Gesetz zur Kooperation und Information im Kinderschutz“ des Bundeskinderschutzgesetzes vom 22.12.2011 bundesgesetzlich geregelt.
 
2
Weitere Informationen zur Umsetzung in Niedersachsen finden sich auf der Website www.​praeventionskett​en-nds.​de.
 
3
Näheres zu dem Programm findet sich unter [15].
 
4
Das Modellprojekt trug ursprünglich den Titel „Kein Kind zurücklassen, Kommunen in NRW beugen vor (KeKiz)“, wurde aber nach dem Regierungswechsel 2017 von der neuen schwarz-gelben Landesregierung in „Kommunale Präventionsketten“ umbenannt und wird vorläufig bis Ende 2018 weitergeführt. Weitere Informationen zum Modellprojekt finden sich unter www.​kommunale-praeventionskett​en.​de.
 
5
Seit der ersten Phase beteiligte sich so beispielsweise auch die Stadt Dormagen am Modellprojekt KeKiz. Schon seit Mitte der 1990er-Jahre wurde dort die Zusammenarbeit von Kinder- und Jugendhilfe mit dem Sozialamt intensiviert und seitdem in verschiedenen Schritten ein Netzwerk für Familien aufgebaut, zu dessen Angebot seit dem Jahr 2006 auch Willkommensbesuche zählen. Vgl. [18].
 
Literatur
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Zurück zum Zitat Grohs S, Reiter R (2014) Kommunale Sozialpolitik. Handlungsoptionen bei engen Spielräumen ; Expertise im Auftrag der Abteilung Wirtschafts- und Sozialpolitik der. Friedrich-Ebert-Stiftung, WISO Diskurs, Bonn Grohs S, Reiter R (2014) Kommunale Sozialpolitik. Handlungsoptionen bei engen Spielräumen ; Expertise im Auftrag der Abteilung Wirtschafts- und Sozialpolitik der. Friedrich-Ebert-Stiftung, WISO Diskurs, Bonn
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Zurück zum Zitat Bogumil J, Seuberlich M (2015) Gestalten statt Verwalten. Ressortübergreifende Präventionspolitik. Arbeitspapiere wissenschaftliche Begleitforschung „Kein Kind zurücklassen!“, Gütersloh Bogumil J, Seuberlich M (2015) Gestalten statt Verwalten. Ressortübergreifende Präventionspolitik. Arbeitspapiere wissenschaftliche Begleitforschung „Kein Kind zurücklassen!“, Gütersloh
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Zurück zum Zitat Bogumil J, Seuberlich M (2017) Kommunale Präventionspolitik. Auf dem Weg zu einer etablierten Verwaltungspraxis? Arbeitspapiere wissenschaftliche Begleitforschung „Kein Kind zurücklassen!“, Gütersloh Bogumil J, Seuberlich M (2017) Kommunale Präventionspolitik. Auf dem Weg zu einer etablierten Verwaltungspraxis? Arbeitspapiere wissenschaftliche Begleitforschung „Kein Kind zurücklassen!“, Gütersloh
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Zurück zum Zitat Strohmeier KP, Gehne DH, Bogumil J, Micosatt G, von Görtz R (2016) Die Wirkungsweise kommunaler Prävention. Zusammenfassender Ergebnisbericht der wissenschaftlichen Begleitforschung des Modellvorhabens „Kein Kind zurücklassen! Kommunen in NRW beugen vor“ (KeKiz) des Landes Nordrhein-Westfalen und der Bertelsmann Stiftung, Gütersloh Strohmeier KP, Gehne DH, Bogumil J, Micosatt G, von Görtz R (2016) Die Wirkungsweise kommunaler Prävention. Zusammenfassender Ergebnisbericht der wissenschaftlichen Begleitforschung des Modellvorhabens „Kein Kind zurücklassen! Kommunen in NRW beugen vor“ (KeKiz) des Landes Nordrhein-Westfalen und der Bertelsmann Stiftung, Gütersloh
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Zurück zum Zitat Bundesinstitut für Bau‑, Stadt- und Raumforschung, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (2017) Zwischenevaluierung des Städtebauförderungsprogramms Soziale Stadt, Bonn Bundesinstitut für Bau‑, Stadt- und Raumforschung, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (2017) Zwischenevaluierung des Städtebauförderungsprogramms Soziale Stadt, Bonn
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Zurück zum Zitat Kooperationsverbund „Gesundheitliche Chancengleichheit“ (2013) Zur Wirksamkeit (früher) Unterstützungsangebote für Kinder, Jugendliche und Ihre Familien Kooperationsverbund „Gesundheitliche Chancengleichheit“ (2013) Zur Wirksamkeit (früher) Unterstützungsangebote für Kinder, Jugendliche und Ihre Familien
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Zurück zum Zitat Bate A (2017) Early Intervention. Briefing Paper, London Bate A (2017) Early Intervention. Briefing Paper, London
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Zurück zum Zitat Shribman S, Billingham K (2009) Healthy Child Programme. Pregnancy and the first five years of life, London Shribman S, Billingham K (2009) Healthy Child Programme. Pregnancy and the first five years of life, London
Metadaten
Titel
Vernetzte kommunale Gesundheitsförderung für Kinder und Jugendliche
Überblick über den Status quo in Deutschland
verfasst von
Prof. Dr. Katharina Böhm
David Gehne
Publikationsdatum
03.09.2018
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz / Ausgabe 10/2018
Print ISSN: 1436-9990
Elektronische ISSN: 1437-1588
DOI
https://doi.org/10.1007/s00103-018-2803-2

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