Erschienen in:
01.06.2010 | Übersichten
Zytoreduktive Chirurgie und hypertherme intrathorakale Chemotherapieperfusion
verfasst von:
Prof. Dr. H.-S. Hofmann, K. Wiebe
Erschienen in:
Die Chirurgie
|
Ausgabe 6/2010
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Seit wenigen Jahren wird zusammen mit der Zytoreduktion von primären und sekundären Tumoren der Pleura eine hypertherme intrathorakale Chemotherapieperfusion (HITHOC) zur Verbesserung der lokalen Tumorkontrolle durchgeführt. Gegenüber der einfachen Instillation von Chemotherapeutika in den Pleuraraum, stellt die in nur einigen Zentren der Welt angewandte chirurgische Resektion von Pleuratumoren mit gleichzeitiger hyperthermer Perfusion eine effektivere Behandlungsmethode dar. Durch die intraoperative Anwendung ist eine lokale homogene Verteilung des Zytostatikums mit deutlich höherer Konzentration gegenüber der systemischen Chemotherapie möglich. Dabei bietet die Hyperthermie zusätzliche Vorteile durch eine erhöhte Ansprechrate des Zytostatikums sowie auch durch synergistische antineoplastische Effekte. Voraussetzung für den gefahrlosen Einsatz dieses Verfahrens ist die Beachtung perioperativer Sicherheitsbestimmungen. Durch eine deutlich verminderte Morbidität und Mortalität nach Zytoreduktion und HITHOC bietet dieses Verfahren eine gute Alternative für selektionierte Patienten, bei denen radikale Resektionsverfahren (extrapleurale Pneumonektomie) nicht indiziert sind.
Die HITHOC stellt somit eine neue zusätzliche Therapieoption in der multimodalen Behandlung von Patienten mit primären und sekundären Tumoren der Pleura dar.