Erschienen in:
01.08.2005 | Originalien
Messsystem zur Erfassung der „binaural masking level difference“ (BMLD) bei Kindern
verfasst von:
Dr. H. Meister, H. Klüser, H. v. Wedel, M. Walger
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 8/2005
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die „binaural masking level difference“ (BMLD) beschreibt den Unterschied in der Detektierbarkeit von gleichphasigen und gegenphasigen Signalen bei beidohrigem Hören und kann als ein Maß für die Störschallbefreiung des Gehörs angesehen werden.
Methode
Es wurde ein computergestütztes adaptives psychoakustisches Messsystem zur Erfassung der BMLD bei Kindern entwickelt. Als Stimuli werden ein 500 Hz Sinuston und ein um diese Frequenz gruppiertes Schmalbandrauschen kindgerecht präsentiert. Gleichphasige und gegenphasige Signalfolge sind verschachtelt, um mögliche Störeinflüsse wie z. B. Vigilanzschwankungen für beide Konditionen gleichermaßen berücksichtigen zu können.
Ergebnisse
Bei 57 von 85 Kindern (6–14 Jahre) mit Verdacht auf auditive Verarbeitungsstörungen war die Messung aussagekräftig. Die mittlere BMLD betrug 7,4 dB bei einer hohen Standardabweichung von 4,5 dB. Dabei zeigten 5 Kinder annähernd keinen Unterschied für die gleich- und gegenphasige Hörsituation. Bei 11 Kindern war die Messung nicht aussagekräftig, da sie nicht mit der Aufgabenstellung zurecht kamen. Bei 17 Kindern konvergierte die Messung nicht auf einen stabilen Schwellenwert.
Diskussion
Das Verfahren ließ sich mit dem Großteil der Kinder zwischen 6 und 14 Jahren durchführen, mit leichten Modifikationen der Methodik kann dieser Anteil deutlich erhöht werden. Die hohe Varianz der Ergebnisse und die Wertigkeit für die Diagnostik lassen sich abschließend erst nach Erstellung entsprechender Normwerte erklären.