Erschienen in:
01.07.2011 | Leitthema
Postpartale Hämorrhagie
Prävention und Therapie
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr. W. Rath, M.K. Bohlmann
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 7/2011
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Zusammenfassung
Früherkennung von Risikofaktoren, aktive Leitung der Nachgeburtsperiode und prophylaktische Gabe von Oxytocin sind wichtige Präventionsmaßnahmen. Mehr als 70% aller mütterlichen Todesfälle infolge postpartaler Hämorrhagien (PPH) gelten als vermeidbar. Die Therapie besteht in der Beseitigung der Blutungsursache, der Kreislaufstabilisierung und der rechtzeitigen Behandlung einer Gerinnungsstörung. Versagen medikamentöse Maßnahmen, führen die uterine Tamponade mittels Ballonkatheter, bei persistierenden Blutungen uteruserhaltende Kompressionsnähte bei über 80% zum Erfolg. Bei Versagen aller Maßnahmen ist die Hysterektomie indiziert. Die arterielle Embolisation der Aa. uterinae kann bei Plazentaimplantationsstörungen oder persistierenden Blutungen nach operativer Intervention hilfreich sein. Eine manuelle Lösung ist indiziert, wenn sich die Plazenta nicht innerhalb von 30 Minuten nach der Geburt gelöst hat. Bei Verdacht auf Gerinnungsstörung sollten Tranexamsäure und Fibrinogen rechtzeitig gegeben werden, rekombinanter Faktor VIIa darf nur nach Ausschöpfen aller chirurgischen und die Hämostase stabilisierenden Maßnahmen eingesetzt werden.