Erschienen in:
01.04.2010 | Leitthema
Modernes Implantatdesign für Osteosynthesen bei vorbestehender Osteoporose
verfasst von:
Prof. Dr. P. Augat, V. Bühren
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 4/2010
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Zusammenfassung
Der durch Osteoporose hervorgerufene Knochenverlust vermindert die Knochenstabilität und erhöht das Risiko für das primäre Auftreten von Frakturen. Ist die osteoporotische Fraktur aufgetreten, stellt die mechanische Schwächung der Knochensubstanz eine signifikante Herausforderung für die adäquate Frakturversorgung dar. Ziel der Versorgung von Frakturen bei vorbestehender Osteoporose ist die Herstellung einer sofort voll belastungsstabilen Osteosynthese. Entscheidend für die effektive Frakturbehandlung ist dabei zunächst und zuvorderst die konsequente Einhaltung der wesentlichen Prinzipien der stabilen Osteosynthese: Reposition, Kompression, langstreckige Abstützung, flächige Abstützung, daneben additive Techniken wie Winkelstabilität und Augmentation. Moderne Osteosyntheseimplantate unterstützen die Anwendung dieser Prinzipien. Designmodifikationen und technische Änderungen am Implantat bzw. der Osteosynthesetechnik versetzen den Operateur in die Lage, die wesentlichen Behandlungsprinzipien auch beim mechanisch geschwächten Knochen anzuwenden und untereinander zu kombinieren. Als wesentliche Aspekte bei den modernen Implantaten sind integrierte Kompressionstechniken, multidirektionale Winkelstabilität, Ausweitung der Abstützfläche und vielseitige Augmentationsmöglichkeiten zu nennen. Trotz moderner Implantattechnologie bleibt die osteoporotische Fraktur eine Herausforderung für den Operateur, dem eine erfolgreiche Behandlung nur bei sorgfältigster Durchführung und konsequenter Einhaltung der Grundprinzipien gelingen wird.