Erschienen in:
01.06.2016 | Skoliose | Leitthema
Adoleszente idiopathische Skoliose
Leitfaden für die praktische Anwendung
verfasst von:
Dr. J. Seifert, Chefarzt, F. Thielemann, P. Bernstein
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 6/2016
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Zusammenfassung
Die idiopathische Skoliose ist mit einer Inzidenz von mehr als 1 % eine relativ häufige Deformität, die durch frühes Erkennen einer erfolgreichen Therapie zugeführt werden kann. Die Ausprägung der Erkrankung wird durch die Messung des Cobb-Winkels im anteroposterioren Röntgenbild der gesamten Wirbelsäule bestimmt. Abhängig vom individuellen Progredienzrisiko wird im Winkelbereich 20–25° mit einer Korsettbehandlung begonnen. Ausreichende Primärkorrektur und compliantes Trageverhalten sind die wesentlichen Prädiktoren für den Therapieerfolg. Ab einem Cobb-Winkel von 40°–50° wird i. d. R. eine Indikation zur Operation gestellt. Bei skeletal reifen Jugendlichen erfolgt die Operation als versteifendes Verfahren, entweder als ventrale oder als dorsale Korrekturspondylodese – abhängig von der Einordnung der Deformität nach der Lenke-Klassifikation. Im Sinn eines bestmöglichen Behandlungsergebnisses sollte sowohl die konservative als auch die operative Therapie durch einen Skoliosespezialisten geführt werden.