Erschienen in:
01.04.2014 | CME Zertifizierte Fortbildung
Stabilisotopenanalysen an Körpergeweben von unbekannten Personen
Grundlagen, Probennahme, Analysen, Interpretation
verfasst von:
Dr. C. Lehn, M. Graw
Erschienen in:
Rechtsmedizin
|
Ausgabe 2/2014
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Mithilfe der Stabilisotopenanalysen der Bioelemente (H, C, N, S) und Geoelemente (Sr und Pb) an Zähnen, Knochen und Haaren lassen sich geografische Herkunft und Aufenthaltsorte von Individuen ermitteln. Die Isotopenverhältniswerte der genannten Elemente sind geografisch unterschiedlich verteilt; sie werden als spezifische regionale Werte über Nahrung, Getränke und Umwelt in Körpergewebe eingebaut. Für die Interpretation der Isotopensignaturen in Keratin und Kollagen wird eine Referenzhaar-Isotopendatenbank herangezogen, für die weltweit Haare von einheimischen Personen gesammelt und isotopisch analysiert wurden. An verschiedenen Körpergewebeproben einer Person lässt sich erkennen, wo ein Mensch seine Kindheit verbracht hat, ob und wann er im Laufe des Lebens sein geografisches Umfeld verändert hat oder ob er sesshaft war, und in welchen Regionen er sich zuletzt aufgehalten hat. Körpergewebe von Neugeborenen enthalten entsprechende Informationen über die Kindesmutter.