Erschienen in:
01.10.2011 | Übersichten
Der Zyklus Belastung – Adaptation
Grundlage für Struktur, Funktion, Leistungsfähigkeit und Gesundheit
Erschienen in:
Manuelle Medizin
|
Ausgabe 5/2011
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Der Organismus benötigt Belastung, um die Organe und ihr Zusammenspiel strukturell und funktionell zu entwickeln, zu erhalten und die Alterungsprozesse zu beeinflussen.
Zum Vollzug der Leistungsvorgabe, der Belastung, realisiert der Organismus einen biologischen Aufwand, die Beanspruchung, und es entsteht eine beanspruchungsspezifische Ermüdung. Essenziell für alle Erholungsprozesse (Restitution, Reparatur, Adaptation) sind die Beanspruchungen der anabolen hormonellen, parakrinen und autokrinen Systeme. Sie vermitteln alle strukturellen Vorgänge in der Erholung. Herausragend ist die Achse Wachstumshormon – insulinähnlicher Wachstumsfaktor der Leber, aber auch der Körperzellen und die Testosteronproduktion. Die Hormone sichern zunächst die restitutiven und reparativen Prozesse. Diese gehen fließend in die anabolen Vorgänge über. Sie repräsentieren das Ergebnis der Beanspruchung, zu erkennen an der Funktions- und Leistungsfähigkeit. Inaktivität führt zu einem negativen Zyklus, wodurch es zu Atrophie und Funktionsverlust bis hin zur Degeneration kommt. Der Zyklus ist auch in die Prävention und Therapie von Schmerzen involviert. Zum einen haben während der Bewegungsausführung sowohl die zentralen motorischen Efferenzen als auch die propriorezeptiven Afferenzen einen hemmenden Einfluss auf die schmerzrelevanten Neuronenpopulationen im Hinterhorn. Zum anderen beteiligen sich die sensomotorischen Gehirnareale mit Strukturveränderungen an der Chronifizierung des Schmerzes.