Erschienen in:
01.07.2013 | Leitthema
Prophylaxe und Management von Komplikationen bei perforierender Keratoplastik
verfasst von:
Prof. Dr. B. Seitz, ML, FEBO, M. El-Husseiny, A. Langenbucher, N. Szentmáry
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 7/2013
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Zusammenfassung
Die Prophylaxe von Komplikationen bei perforierender Keratoplastik (PKP) schließt neben der postoperativen Nachsorge vor allem auch prä- und intraoperative Aspekte ein. Zur „präoperativen Prophylaxe“ gehören: Therapie von systemischen Erkrankungen und Lidabnormalitäten, Planung einer individuell optimalen Transplantatgröße, keine PKP bei nicht reguliertem Augeninnendruck, keine PKP bei akutem Keratokonus, Vorbehandlung bei vaskularisierter Kornea, Amnionmembrantransplantation vor PKP bei ulzerierender Keratitis, qualitätsgesicherte Transplantate aus Organkultur, präoperative Aufklärung durch den Operateur zur Sicherung der Compliance. Zur „intraoperativen Prophylaxe“ gehören u. a. die kontrollierte arterielle Hypotonie bei maximaler Relaxation im Rahmen einer Intubationsnarkose, die Vermeidung von Dezentrierung, horizontaler Torsion und vertikaler Verkippung durch eine kontaktfreie Trepanationstechnik (bevorzugt Excimerlaser) mit doppelt fortlaufender Kreuzstichnaht und die Verwendung eines Flieringa-Rings bei aphaken und/oder vitrektomierten Augen. Postoperativ ist die regelmäßige Kontrolle mittels Fluoreszein und Blaulicht an der Spaltlampe obligat. Alle lockeren Fäden werden umgehend entfernt. Bei herpetischer Grunderkrankung werden 2-mal 400 mg Acyclovir für mindestens 1 Jahr oral verabreicht. Bei therapieresistenten Epitheldefekten bietet sich 100 %iges Eigenserum oder ein Amnionmembran-Patch an. Immunreaktionen müssen sofort erkannt und hoch dosiert mit Steroiden therapiert werden.