Erschienen in:
01.09.2015 | EKG | Schwerpunkt
Das EKG beim Sportler
verfasst von:
Prof. Dr. Herbert Löllgen, FACC, FAHA, FFIMS
Erschienen in:
Herzschrittmachertherapie + Elektrophysiologie
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Ausgabe 3/2015
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Zusammenfassung
Einleitung
Über längere Zeit war die Rolle des Ruhe-EKGs bei Sportlern umstritten. Die Validität war unzureichend, und es kam recht häufig zu falsch-positiven und falsch-negativen Befunden. In den letzten Jahren wurden durch verschiedene Untersuchergruppen Kriterien erarbeitet, die eine Abgrenzung eines normalen von einem pathologischen EKG-Befund beim Sportler erheblich verbessert haben.
Methoden
Heute lassen sich normale Befunde beim Sportler von abnormen EKG-Bildern zuverlässiger abgrenzen. Die Unterstützung durch eine entsprechende Software in den EKG-Geräten erleichtert dies erheblich. Im Vordergrund stehen typische sportbedingte Befunde mit Sinusbradykardie, AV-Blockierungen und Zeichen der Linkshypertrophie als typisch für den Ausdauersportler.
Ergebnisse
Abnorme Veränderungen werden bei strukturellen Herzkrankheiten mit Kardiomyopathien beobachtet sowie bei elektrischen Veränderungen, insbesondere bei Ionenkanalerkrankungen und dem Präexzitationssyndrom. Vorhofflimmern ist eine weitere, neue Variante von EKG-Veränderungen bei älteren Ausdauersportlern.
Schlussfolgerung
Die Beurteilung des EKGs eines Sportlers setzt eingehende, aktuelle sportkardiologische Kenntnisse und umfangreiche Erfahrungen voraus. Die Bewertung kann nur im Zusammenhang mit Anamnese, klinischen Daten und ethnischer Herkunft erfolgen. Eine sportkardiologische Fortbildung ist heute dringend zu empfehlen, um Sportler jeden Alters, auch im Kindes-und Jugendalter, vor möglichen kardialen Zwischenfällen zu schützen.