Erschienen in:
01.02.2004 | Originalien
Sind Schmerzen ein klinisch relevantes Problem in der Allgemeinpsychiatrie?
Eine klinisch-epidemiologische Querschnittstudie bei Patienten mit psychischen Störungen
verfasst von:
Dr. med. B. T. Baune MPH, Y. Aljeesh
Erschienen in:
Der Schmerz
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Ausgabe 1/2004
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Zusammenfassung
Fragestellung
Untersuchung von Prävalenz und Risikofaktoren für das Auftreten von Schmerzen bei Patienten mit psychischen Störungen.
Methoden
In einer Querschnittsuntersuchung wurden 106 stationär behandelte Patienten mit psychischen Störungen in der Allgemeinpsychiatrie mit einem Bogen zur Schmerzhäufigkeit und Schmerzdauer sowie zur Belastung und Einschränkung der Arbeitsfähigkeit durch Schmerzen befragt. Potenzielle Risikofaktoren wurden erfasst.
Ergebnisse
Die 2-Wochen-Prävalenz lag bei 50%, die 6-Monats-Prävalenz bei 75,5% und die 12-Monatsprävalenz bei 76,5%. Die am häufigsten berichteten Schmerzarten waren im Bereich von Rücken/Kreuz, Kopf sowie Nacken und Schulter lokalisiert. Die mit dem Auftreten von Schmerzen statistisch signifikant assoziierten Risikofaktoren waren Depressionen (OR=6,05) und Häufigkeit stationärer psychiatrischer Behandlungen (OR=3,609).
Schlussfolgerungen
Schmerzen bei Patienten mit psychischen Störungen in der Allgemeinpsychiatrie werden zu selten als klinisch relevant erkannt. Die hier untersuchten Patienten weisen im Vergleich zu anderen Populationen ein spezifisches Risikoprofil für das Auftreten von Schmerzen auf.