Erschienen in:
01.10.2015 | Übersichten
Prognostische Einschätzung als Grundlage für die Therapiebegrenzung bewusstloser Patienten nach kardiopulmonaler Reanimation
verfasst von:
Prof. Dr. H.-R. Arntz, H.-C. Mochmann
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 7/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Aufgrund der fast unverändert ungünstigen Prognose von Patienten nach kardiopulmonaler Wiederbelebung stellt sich dem Intensivmediziner häufig die Frage nach Begrenzung einer aktiven Therapie bei prolongiertem Koma auch unter medizinisch-ethischen Aspekten. Die Vorgeschichte des Patienten sowie die Umstände der Reanimation liefern hierzu nur unzuverlässige Entscheidungshilfen.
Entscheidungsgrundlage
Klinische und elektrophysiologische neurologische Untersuchungstechniken, Biomarker und bildgebende Verfahren bilden die Grundlage für die Beurteilung der Prognose und mögliche konsekutive Therapieentscheidungen. Sedierung, Relaxation und v. a. die therapeutische Hypothermie haben großen Einfluss auf die Untersuchungsergebnisse. Diese Einflüsse sind vor Beurteilung auszuschließen. Nach Hypothermie ist eine ausreichend zuverlässige Beurteilung erst nach Wiedererwärmung möglich. Ebenfalls sollten mehrere Verfahren mit gleichgerichtet ungünstigem Ergebnis vor einer Entscheidung zur Therapiebegrenzung vorliegen. Das Fehlen ungünstiger Zeichen erlaubt allerdings nicht den Umkehrschluss einer guten Prognose.
Schlussfolgerung
Die Entscheidung zur Therapiebegrenzung kann nicht auf Basis eines einzigen prognostisch ungünstigen Zeichens gefällt werden, sondern bedarf einer umfassenden klinischen-diagnostischen Beurteilung.