Erschienen in:
01.12.2006 | Notfallmedizin
„Public access defibrillation“
Beschränkungen des Einsatzes durch ausgebildete Ersthelfer und Laien
verfasst von:
Dr. S. Maisch, P. Friederich, A. E. Goetz
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 12/2006
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Zusammenfassung
Aufgrund des Kammerflimmerns als häufigstem initialen Herzrhythmus bei einem außerklinischen Kreislaufstillstand ist die Defibrillation von wesentlicher Bedeutung. Seit einigen Jahren stehen automatisierte externe Defibrillatoren (AED) zur Verfügung, die eine Defibrillation auch durch andere Personengruppen als Ärzte und medizinisches Fachpersonal, wie ausgebildete Ersthelfer und Laien, ermöglichen. Diese „public access defibrillation“ führte zu der Hoffnung auf einen großen Fortschritt im Kampf gegen den plötzlichen Herztod. Allerdings bestehen zahlreiche Limitationen dieses Konzeptes, wie die geringe Häufigkeit des plötzlichen Herztodes in der Öffentlichkeit, die seltene Anwendung von öffentlich platzierten AED, die geringe Kosteneffektivität, die kritische rechtliche Situation und die unzureichende Hilfsbereitschaft der Bevölkerung. Aufgrund dieser Einschränkungen sind andere Maßnahmen erfolgversprechender als die Bestrebungen, AED ubiquitär zu verbreiten. Zu diesen Maßnahmen zählen u. a. die Primär- oder Sekundärprophylaxe des plötzlichen Herztodes, die allgemeine Vermittlung der korrekten Aktivierung des Rettungsdienstes, die Implementierung von mit AED ausgestatteten „First-responder-Teams“ und insbesondere eine bessere Ausbildung der Bevölkerung in den Basismaßnahmen der kardiopulmonalen Reanimation.