Erschienen in:
01.07.2007 | Originalien
Strukturqualität im Notarztdienst
Vergleich der Ausstattung arztbesetzter Rettungsmittel in Baden-Württemberg in den Jahren 2001 und 2005
verfasst von:
Dr. H. Genzwürker, P. Lessing, K. Ellinger, T. Viergutz, J. Hinkelbein
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 7/2007
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Zusammenfassung
Fragestellung
Eine Umfrage unter baden-württembergischen Notarztstandorten im Jahr 2001 bezüglich der verfügbaren Ausstattung für Atemwegsmanagement und Versorgung akuter Koronarsyndrome ergab erhebliche Inhomogenitäten im Hinblick auf die Umsetzung europäischer Normen und internationaler Empfehlungen. Durch eine Wiederholung der Umfrage im Jahr 2005 soll die Entwicklung der Ausstattung notarztbesetzter Rettungsmittel evaluiert werden.
Methodik
Der Fragebogen, den alle dem Sozialministerium gemeldeten Notarztstandorte [Notarzteinsatzfahrzeug (NEF), Notarztwagen (NAW), Rettungshubschrauber (RTH)] in Baden-Württemberg zu beiden Umfrageterminen erhielten, beinhaltete Fragen zur Verfügbarkeit von Möglichkeiten zur Kontrolle der Tubuslage (z. B. Kapnometrie) und zu supraglottischen Alternativen für die Bewältigung von Schwierigkeiten mit Maskenbeatmung bzw. endotrachealer Intubation sowie zur Vorhaltung von 12-Kanal-EKG und Fibrinolytika.
Ergebnisse
Im Jahr 2001 beteiligten sich 116 von 127 Standorten (91,3%); 2005 nahmen 107 von 120 Standorten (89,2%) teil. Die Verbreitung supraglottischer Alternativen ist mit einer Verfügbarkeit an 97,2% der Standorte annähernd flächendeckend (2001: 54,3%, p<0,001, „Fisher’s exact test“). Die Themenkomplexe Tubuslagekontrolle (2005: 73,8%, 2001: 26,7%, p<0,001), 12-Kanal-EKG (2005: 89,7%, 2001: 52,6%, p<0,001) und Fibrinolyse (2005: 59,8%, 2001: 12,9%, p<0,001) zeigen eine deutliche Verbesserung der Verfügbarkeit für alle untersuchten Bereiche; jedoch bestehen auch 2005 noch regional unterschiedlich stark ausgeprägte strukturelle Defizite.
Schlussfolgerungen
Landesweit lässt sich eine positive Entwicklung bei der Ausstattung arztbesetzter Rettungsmittel nachweisen. Jedoch müssen weitere Anstrengungen unternommen werden, um die gesetzlich verankerte oder durch internationale Empfehlungen begründete Vorhaltung von Ausrüstung und Ausstattung umzusetzen.