Erschienen in:
01.10.2008 | Fehler und Gefahren
Lachgasbedingte Todesfälle
Komplikationen durch Verwechslungen in der Lachgaszufuhr
verfasst von:
Dr. H. Herff, P. Paal, K.H. Lindner, A. von Goedecke, C. Keller, V. Wenzel
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
|
Ausgabe 10/2008
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Trotz gesetzlicher Vorschriften in der europäischen Norm EN 740 zur Verwendung von Messgeräten der inspiratorischen Sauerstofffraktion (FIO2-Meter) treten Todesfälle durch fälschliche Beatmung mit reinem Lachgas häufiger auf als erwartet, insbesondere nach Bau- oder Reparaturmaßnahmen an den Gasleitungen. Sofern Lachgas weiter in einer Klinik verwendet werden soll, sollten daher alle technischen und logistischen Schutzmaßnahmen zur Prävention von Zwischenfällen ergriffen werden. Dazu gehört neben einer Messung der inspiratorischen Sauerstoffkonzentration eine automatische Lachgasbeschränkung. Hinzu kommt die genaue Information der beteiligten Anästhesisten über etwaige Umbaumaßnahmen. Zudem muss das Bewusstsein für die Lachgasproblematik geschärft werden. Außerdem gilt es die Sicherheitssysteme weiterzuentwickeln, damit Lachgaskomplikationen sowohl in einer Klinik als auch landesweit besser erfasst und analysiert werden können. Dies könnte neben besserer Vernetzung der Fehlererfassungssysteme und Rückgriff auf Datenbanken der Versicherungen nach Haftpflichtprozessen auch den direkten Einbezug von Experten in die Unfallaufklärung beinhalten.