Erschienen in:
01.11.2009 | CME Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Anästhesiologisches Vorgehen bei elektiven Eingriffen an der Aorta
verfasst von:
Dr. J. Knapp, M. Bernhard, H. Rauch, A. Hyhlik-Dürr, D. Böckler, A. Walther
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 11/2009
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Zusammenfassung
Das Aortenaneurysma ist eine häufige Erkrankung insbesondere des älteren Mannes. Für Deutschland ist von einer Prävalenz von 250.000 Patienten mit einem kontroll- bzw. therapiebedürftigen Aortenaneurysma auszugehen. Aufgrund der kardialen und pulmonalen Begleiterkrankungen bedarf die perioperpative Betreuung dieser Patienten einer besonderen Aufmerksamkeit. Insbesondere das hämodynamische Management während der Aortenausklemmung erfordert einen kontrollierten und vorausschauenden Einsatz von Vasodilatanzien und Katecholaminen. Darüber hinaus müssen Maßnahmen zur Nephroprotektion getroffen werden. Bei Eingriffen an der thorakalen Aorta ist zur Vermeidung einer Paraplegie bei spinaler Ischämie selektiv eine spinale Liquordrainage indiziert. Seit 1991 wurde neben der konventionellen offenen Operation die endovaskuläre Ausschaltung des Aortenaneurysmas mit Stentgrafts etabliert. Diese Methode wird mittlerweile auch in der thorakalen Aorta bei unterschiedlichen Pathologien angewandt. Bei einem Teil der Patienten mit einem Aortenaneurysma ist damit eine operative Sanierung in Regional- oder Lokalanästhesie möglich geworden. In speziellen Fällen benötigen Patienten bei der thorakalen Endograft-Implantation zur sicheren Positionierung die Induktion eines medikamentösen, passageren Herzstillstandes bzw. die Reduktion des aortalen Blutflusses durch schnelle Kammerstimulation (Overpacing).