Erschienen in:
01.04.2011 | Originalien
Abschätzung des Substitutionsvolumens nach Verbrennungstrauma
Systematische Übersichtsarbeit über publizierte Formeln
verfasst von:
Dr. O. Spelten, W.A. Wetsch, S. Braunecker, H. Genzwürker, J. Hinkelbein
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 4/2011
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Zusammenfassung
Einleitung
Eine dem Bedarf angemessene Volumensubstitution bleibt auch heutzutage in der präklinischen und frühen klinischen Phase nach Verbrennungstrauma eine Herausforderung für das behandelnde Team. In den vergangenen Jahrzehnten wurden mehrere, teils unterschiedliche Formeln, die eine Hilfestellung für eine präzise Volumensubstitution nach Verbrennungen geben sollen, publiziert und untersucht.
Material und Methoden
Mithilfe einer systematischen PubMed-Recherche wurden publizierte Formeln zur Volumensubstitution nach Verbrennungstrauma identifiziert. Dabei wurden die Begriffe „burn“, „thermal“, „treatment“ oder „therapy“ oder „resuscitation“, „fluid“, „formula“ und „adult“ oder „pediatric“ und „paediatric“ in variabler Kombination als Suchbegriffe eingesetzt. Die Analyse wurde auf den Zeitraum vom 01.01.1950 bis zum 30.06.2010 und die Datenbank PubMed (http://www.pubmed.com) begrenzt. Zusätzlich wurden die in den Beiträgen zitierten Literaturstellen gesichtet und entsprechende relevante Publikationen eingeschlossen. Publikationen und Formeln wurden von 2 unabhängigen Untersuchern bewertet.
Ergebnisse
In dem gegebenen Zeitrahmen wurden 8 Publikationen (5 Originalarbeiten und 3 Buchkapitel) identifiziert. Hiervon empfehlen 3 Arbeiten Kolloidlösungen, 4 Arbeiten kristalline Lösungen und eine Arbeit hypertone Elektrolytlösungen in den ersten 24 h nach Verbrennungstrauma. Nur ein Beitrag behandelt die Anwendung speziell bei Kindern.
Schlussfolgerungen
Die identifizierten Formeln führen z. T. zu deutlich unterschiedlichen Substitutionsvolumina. Daher sollte deren Anwendung streng kontrolliert und klinische Werte sollten miteinbezogen werden. Die Urinproduktion hat sich als geeigneter singulärer Parameter etabliert. Die Anwendung von Kolloiden und hypertonen Lösungen führt zu einer Reduktion des Gesamtvolumens und wird weiterhin kontrovers diskutiert.