Erschienen in:
01.09.2009 | Leitthema
Das Medizinstudium als Bachelor- und Master-Studiengang
verfasst von:
S. Harendza, Prof. Dr. Dr. A.H. Guse
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 9/2009
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Zusammenfassung
Das Studium der Medizin ist kontinuierlichen Veränderungsprozessen unterworfen, die sich am Fortschreiten des medizinischen Wissens und an sich ändernden gesellschaftlichen Ansprüchen an den Arztberuf orientieren. Im Jahr 1999 wurde mit der Bologna-Deklaration der Entwicklungsprozess eines europäischen Hochschulraumes eingeleitet, in dem die Studiengänge auf das Bachelor-/Master-System umgestellt wurden. Während das Bachelor-/Master-Studium in einigen europäischen Ländern auch schon in der Medizin umgesetzt wurde, herrscht hierüber in Deutschland noch keine Einigkeit. Einige Fachgesellschaften, darunter auch die Gesellschaft für medizinische Ausbildung, haben in Positionspapieren Wege aufgezeigt, wie das Bachelor-/Master-System in der Medizin auch in Deutschland umgesetzt werden könnte. Die Bundesvereinigung der Medizinstudierenden in Deutschland hat bereits einen Vorschlag für ein Kerncurriculum vorgestellt. Einige zentrale Elemente der Bologna-Deklaration sind schon oder könnten auch in Deutschland rasch in die Struktur des Medizinstudiums integriert werden (zum Beispiel Qualitätssicherung, Kreditpunktesystem). Ebenso ist es möglich, im Rahmen der Modellstudiengangsklausel der ärztlichen Approbationsordnung ein mit den Bologna-Kriterien vereinbares Medizinstudium einzuführen. Hierfür wünschenswert wäre die Schaffung eines nationalen Qualifikationsrahmens und Lernzielkatalogs, die gemäß den Bologna-Kriterien konzipiert sind und eine Mobilität der Studierenden innerhalb Europas ermöglichen.