Erschienen in:
14.01.2020 | Öffentliches Gesundheitswesen | Leitthema
Implementierung und partizipative Gestaltung digitaler Gesundheitsinterventionen
verfasst von:
Alexander Hochmuth, Anne-Kathrin Exner, Prof. Dr. Christoph Dockweiler
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 2/2020
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Zusammenfassung
Zwischen (digitalen) Technologien und der Gesellschaft bestehen dynamische Wechselbeziehungen. Digitale Technologien wirken dabei in vielfältiger Weise (re)strukturierend auf soziale Zusammenhänge und soziale Innovationen. Aufgrund dieser Charakteristik berühren technologische Innovationen unsere individuellen Lebensstile und Lebenswelten. Insbesondere die Entwicklung und Implementierung von Interventionen mit digitalen (Gesundheits‑)Technologien erfahren national und international eine zunehmende Aufmerksamkeit (z. B. telemedizinische Hausarztsprechstunde, app-gestützte Patientenedukationsprogramme).
Digitale Gesundheitstechnologien ermöglichen neue Interaktions- und wissensbezogene Reproduktionsformen im Bereich Gesundheit. Die Einbindung potenzieller Nutzer*innen in den Entwicklungsprozess digitaler Gesundheitstechnologien und -interventionen erfordert die Diskussion neuer wissenschaftlicher Methoden. Interessen, Bedarfe und Bedürfnisse der Nutzer*innen können zur Nichtnutzung digitaler Gesundheitstechnologien führen. Vor allem die erfolgreiche Implementierung, unter der Einbindung von potenziell Nutzenden, kann einen Einfluss auf die Akzeptanz und integrative Nutzung im späteren Versorgungsverlauf haben. Der Diskurs über die partizipative Entwicklung und Implementierung von Interventionen mit digitalen Gesundheitstechnologien im Bereich Digital Public Health stellt sich als komplexer Prozess dar, welcher durch verschiedene theoretische Ansätze und methodisches Vorgehen charakterisiert ist und eine Darstellung, Bewertung und Einordnung erfordert.