Skip to main content
Erschienen in: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz 8/2023

Open Access 13.06.2023 | Seltene Erkrankungen | Originalien und Übersichten

Versorgung von Menschen mit Seltenen Erkrankungen: Empfehlungen für eine gelungene intersektorale Zusammenarbeit

verfasst von: Prof. Dr. Laura Inhestern, Maja Brandt, Ramona Otto, David Zybarth, Martin Härter, Corinna Bergelt

Erschienen in: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz | Ausgabe 8/2023

Zusammenfassung

Hintergrund

Seltene Erkrankungen (SE) sind häufig durch komplexe Beschwerdebilder charakterisiert und erfordern in der Regel im Diagnose- und Versorgungsverlauf die Zusammenarbeit von spezialisierten Zentren und Primärversorgenden. Reibungslose Schnittstellen mit geringem Informationsverlust und Kooperation stellen daher eine essenzielle Grundlage in der Versorgung dar. Das Projekt „Evaluation von Schnittstellenmanagementkonzepten bei Seltenen Erkrankungen“ (ESE-Best) verfolgte mittels verschiedener Erhebungsinstrumente das Ziel, Empfehlungen für die Gestaltung und Umsetzung von Schnittstellen in der Versorgung von Menschen mit Seltenen Erkrankungen zu entwickeln.

Methoden

Es wurden mittels quantitativer und qualitativer Befragungen die Perspektiven der Zentren für Seltene Erkrankungen (ZSE), der Primärversorgung und der Betroffenen (Patient:innen, Eltern) erfragt sowie 2 Expert:innen-Workshops durchgeführt.

Ergebnisse

Es wurden insgesamt 28 Empfehlungen in den folgenden 5 Bereichen formuliert: 1) Vernetzung zwischen Primärversorgung und Zentren für Seltene Erkrankungen (ZSE), 2) Schnittstellen innerhalb der ZSE, 3) Bekanntheit von Seltenen Erkrankungen, ZSE-Strukturen und Zuständigkeiten, 4) Schnittstellen zwischen ZSE und Patient:innen sowie 5) weiterführende Empfehlungen.

Diskussion

Die Empfehlungen sollen zukünftig zu einem funktionierenden Schnittstellenmanagement bei der Versorgung von Menschen mit Seltenen Erkrankungen beitragen. Da die Erfahrungswerte von Primärversorgenden, ZSE und Betroffenen in die Entwicklung der Empfehlungen eingeflossen sind, können die externe Validität und damit die Umsetzbarkeit im Alltag angenommen werden. Es ist zu bedenken, dass zeitliche und personelle Ressourcen sowie organisationale Strukturen die Schnittstellenarbeit im Einzelfall beeinflussen können. Die Empfehlungen können an örtliche Gegebenheiten adaptiert werden.
Hinweise
Martin Härter und Corinna Bergelt teilen sich die Letztautor:innenschaft.

Einleitung

Eine Erkrankung wird als selten definiert, wenn weniger als 5 von 10.000 Menschen betroffen sind (Europäische Kommission, 2008). Aktuell sind etwa 6000 bis 9000 Seltene Erkrankungen (SE) bekannt [1, 2], wobei jährlich etwa 150 bis 250 weitere Erkrankungen hinzukommen [1]. Es wird angenommen, dass bei etwa 3–8 % der Bevölkerung mindestens eine Seltene Erkrankung diagnostiziert wurde. Für Deutschland kann entsprechend eine Anzahl von 2,5–5 Mio. Menschen mit einer Seltenen Erkrankung geschätzt werden [2, 3].
Seltene Erkrankungen sind häufig durch komplexe Beschwerdebilder charakterisiert und können schwerwiegende körperliche und kognitive Funktionseinschränkungen sowie eine reduzierte Lebenserwartung für die Betroffenen bedeuten. Bei einem Großteil der Erkrankungen ist ein Symptombeginn im Kindesalter zu beobachten [1]. Derzeit geht man bei etwa 72 % der Seltenen Erkrankungen von einer genetischen Ursache aus [4], wobei diese Anzahl sich aufgrund dynamischer Entwicklungen und verbesserter genetischer Diagnosemethodik stetig verändert.
Die Klärung der Diagnose und der Krankheitsursache mittels genetischer Untersuchungen oder anderer diagnostischer Möglichkeiten stellt in der Regel die Grundlage für eine bedarfs- und erkrankungsorientierte Versorgung der Betroffenen dar [5, 6]. Trotz der verbesserten diagnostischen Möglichkeiten wird der Diagnoseweg von Betroffenen häufig als eine lange Odyssee bis zur richtigen Diagnose beschrieben. Die Suche nach der Diagnose und adäquater Versorgung kann dabei zu hoher Belastung führen [7] und ist in der Regel mit vielen Kontakten im Gesundheitssystem und praktischen wie auch emotionalen Herausforderungen verbunden [8].
Auch wenn eine Diagnose gestellt wurde, ist die weitere Versorgung aufgrund der begrenzt verfügbaren regionalen Spezialversorgung sowohl für die Betroffenen als auch für die ärztlichen Versorgenden eine große Herausforderung [9]. Neben begrenzten regionalen Spezialangeboten fehlen häufig kurative Therapieoptionen, sodass ausschließlich eine symptomorientierte Behandlung erfolgt, wofür der Einbezug unterschiedlicher Spezialist:innen und Fachgebiete dauerhaft notwendig ist [10]. Zudem stellen regelmäßige Kontrolltermine oder notwendige unterstützende Maßnahmen eine hohe Anforderung an das Erkrankungs- bzw. Gesundheitsmanagement der Betroffenen dar. Das Krankheitsmanagement umfasst beispielsweise die Koordination von Terminen mit unterschiedlichen Spezialist:innen oder die Aufklärung und Informationsweitergabe an andere Fachkräfte, die an der Versorgung beteiligt sind (Ärzt:innen, aber auch z. B. weiterführend therapeutisch Tätige). Von ärztlicher Seite wird jedoch berichtet, dass insbesondere die Kommunikation zwischen den verschiedenen Fachbereichen und Leistungssektoren häufig unzureichend und die Versorgung dadurch beeinträchtigt ist [11].
Basierend auf den Empfehlungen des Europäischen Rats zu Strategien in Bezug auf die Anforderungen in der Versorgung von Menschen mit Seltenen Erkrankungen wurden auch für Deutschland im Nationalen Aktionsplan für Menschen mit Seltenen Erkrankungen (NAMSE) Strategien und Empfehlungen erarbeitet, um die Bedarfe (z. B. in der Diagnosestellung und Therapie) zu adressieren [12]. Durch die Einrichtung spezialisierter Zentren für Seltene Erkrankungen (ZSE) verändert sich die Versorgungslandschaft für die Betroffenen und es wird Kompetenz generiert, strukturiert und aggregiert. Ein zentraler Aspekt in der Ausgestaltung der Zentrenstruktur sind die sogenannten Referenzzentren (Typ-A-Zentren) als koordinierende Zentren und Anlaufstelle für Menschen mit Verdacht auf eine Seltene Erkrankung, die bisher noch keine Diagnose erhalten haben. Den Referenzzentren zugehörig sind Fachzentren bzw. -ambulanzen (Typ-B-Zentren) zur Versorgung einzelner Erkrankungsbereiche. Auch niedergelassene Fachärzt:innen können z. B. durch Behandlungsschwerpunkte als enge Partner:innen der Zentren fungieren (Typ-C-Zentren). Die ZSE werden beispielsweise im SE-Atlas dargestellt (www.​se-atlas.​de), in dem neben den Versorgungsangeboten der Zentren im Allgemeinen auch Hinweise zu den Angeboten für einzelne seltene Erkrankungsgruppen aufgeführt werden.
Trotz dieser positiven Entwicklungen hin zu einer verbesserten spezialisierten Versorgung ist die Versorgung von Patient:innen mit Seltenen Erkrankungen in besonderem Maße durch Schnittstellenprobleme gekennzeichnet. Im NAMSE wird darauf hingewiesen, dass insbesondere für die Diagnosestellung die Zusammenarbeit zwischen den Zentren und Primärversorgenden zentral ist [12]. Schnittstellendefizite in der ärztlichen Versorgung können darüber hinaus die Versorgungsqualität erheblich beeinträchtigen [1315]. Schnittstellenmanagement umfasst die gezielte Kommunikation und abgestimmte Zusammenarbeit aller an der Versorgung Beteiligten [16]. Ein gelungenes Schnittstellenmanagement zwischen Institutionen und Versorgenden wird in der Versorgungsforschung [17] und Gesundheitspolitik seit Langem als Herausforderung für eine qualitätsgesicherte medizinische Versorgung thematisiert. Verbesserungspotenzial wird u. a. in der Etablierung eines strukturierten Entlassmanagements sowie in der Kommunikation und der interdisziplinären Zusammenarbeit gesehen [15, 1820]. Das Ärztliche Zentrum für Qualität im Gesundheitswesen (ÄZQ) hat dazu dezidierte Empfehlungen herausgegeben [21]. Aus den dargestellten Besonderheiten bei der Diagnostik und Versorgung Seltener Erkrankungen wird deutlich, dass das Thema Schnittstellen für alle Beteiligten (Patient:innen bzw. Eltern von minderjährigen Patient:innen, Haus- und Fachärzt:innen, ZSE) zentral ist.
In dem vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) geförderten Forschungsprojekt ESE-Best („Evaluation von Schnittstellenmanagementkonzepten bei Seltenen Erkrankungen“) wurden auf Basis einer multiperspektivischen Mixed-Methods-Studie Empfehlungen für das Schnittstellenmanagement in der ärztlichen Versorgung von Menschen mit Seltenen Erkrankungen entwickelt.

Methoden

Die Empfehlungen werden auf Basis von Erkenntnissen aus insgesamt 3 Projektphasen erarbeitet. Dabei wurden ein multimethodaler Ansatz mit qualitativen und quantitativen Methoden sowie ein konsequenter Einbezug der Perspektiven der an der Versorgung Beteiligten (ZSE, Primärversorgung, Patient:innen, Eltern) umgesetzt (Abb. 1).
In der ersten Studienphase erfolgte eine Bestandsaufnahme des Schnittstellenmanagements in der Versorgung von Menschen mit Seltenen Erkrankungen. Es wurde auf Basis von Literaturrecherchen, eines Expert:innen-Workshops, Vor-Ort-Visitationen und Expert:innen-Interviews ein Schema zur Erfassung unterschiedlicher Bereiche des Schnittstellenmanagements entwickelt. Dieses Schema wurde in 2 Versionen (ZSE, Primärversorgung) ausgearbeitet und umfasste die folgenden 7 Aspekte: Bekanntheit des ZSE, Kommunikation mit Patient:innen, Aufnahme in das ZSE, Kommunikation mit Primärversorgenden, Abläufe innerhalb des ZSE, Weiterbehandlung/Entlassung aus dem ZSE, Zusammenarbeit mit Patient:innenorganisationen. Das Schema wurde in einer telefonischen Befragung von Vertreter:innen von ZSE und Primärversorgenden eingesetzt. Zum Projektbeginn wurden 32 ZSE über den SE-Atlas identifiziert und zu einer Teilnahme eingeladen. Neben der koordinierenden Stelle der ZSE (A-Zentrum/Referenzzentrum) sollten 3–4 Vertreter:innen einer Spezialsprechstunde (B-Zentrum/Spezialambulanz) befragt werden. Darüber hinaus wurden Primärversorgende, die mit den ZSE kooperieren, befragt.
Auf Basis der Aussagen der teilnehmenden A‑Zentren/Referenzzentren der ZSE wurden den Zentren Punkte für die o. g. 7 Aspekte vergeben. Einzelne Items wurden dabei im Rahmen des Expert:innen-Workshops, der Interviews oder der Vor-Ort-Visitationen als besonders relevant eingestuft und doppelt gewichtet. Der maximal erreichbare Gesamtpunktwert lag bei 87 Punkten (A-Zentrum) bzw. 89 Punkten (B-Zentrum). In einem zweiten Schritt wurden die Aussagen und Punkte der A‑Zentren mit denen der teilnehmenden B‑Zentren der ZSE abgeglichen. Der Median der erreichten Punktwerte der A‑Zentren lag bei 60. Es wurden 6 Zentren, die über dem Median lagen und damit im Gesamtwert sowie in einzelnen Bereichen durch ein funktionierendes Schnittstellenmanagement gekennzeichnet waren, als „Best-Practice-Standorte“ identifiziert und in einer zweiten Studienphase zu einer weiteren Studienteilnahme eingeladen.
In der zweiten Studienphase wurde die Patient:innenperspektive zum Schnittstellenmanagement in den ausgewählten Standorten erfragt. 3 der 6 ausgewählten Best-Practice-Standorte folgten der Einladung zur Teilnahme an der zweiten Studienphase. An diesen Standorten (Göttingen, Hamburg, Heidelberg) wurden über das Referenzzentrum sowie über Spezialsprechstunden/-ambulanzen, die von den ZSE bestimmt wurden, Patient:innen bzw. die Eltern von minderjährigen Patient:innen für eine schriftliche Befragung gewonnen. Darüber hinaus wurden Patient:innen und Eltern von einzelnen Patient:innenorganisationen zur Studienteilnahme eingeladen. Neben Fragen zur Befindlichkeit (erfasst mit der Hospital Anxiety and Depression Scale – HADS; [22]) und zur Lebensqualität (erfasst mit dem WHOQOL BREF der Weltgesundheitsorganisation [23]) wurden dabei Fragen zu den Unterstützungsbedürfnissen (in Anlehnung an den Supportive Care Needs Survey [24], bei Eltern erkrankter Kinder ergänzend die Parental Needs Scale [25]) gestellt sowie schnittstellenrelevante Fragen zur Versorgung am ZSE (selbst entwickelte Items basierend auf der ersten Studienphase, z. B. Kontaktaufnahme und Erreichbarkeit der Ansprechperson). Weitere Fragen bezogen sich auf die Zusammenarbeit der Behandelnden (in Anlehnung an [26]) und auf die Zufriedenheit mit der Versorgung (erfasst mit dem Fragebogen zur Zufriedenheit in der ambulanten Versorgung Schwerpunkt Patient:innenbeteiligung – ZAPA [27] und dem Fragebogen zur Patient:innenzufriedenheit ZUF‑8 [28]). Bei Eltern wurden außerdem die Pflegebelastung und die pflegebezogene Lebensqualität [29, 30] sowie die Lebensqualität der Kinder [31] miterhoben.
Ergänzend wurden in dieser Studienphase halbstrukturierte qualitative Interviews mit einer Teilstichprobe der Betroffenen sowie mit Primärversorgenden geführt, um die Erfahrungen mit der Versorgung und speziell dem Schnittstellenmanagement vertiefend zu erfassen. Zentrale Themenbereiche im Interviewleitfaden für die Betroffenenbefragung waren 1) Diagnoseweg, 2) Zugangsweg zum ZSE, 3) Erfahrung mit der Diagnostik bzw. Behandlung am ZSE, 4) Wahrnehmung der Zusammenarbeit zwischen ZSE und Primärversorgenden (Haus- und Fachärzt:innen), 5) Verbesserungswünsche in der Versorgung, 6) Unterstützungsbedarfe, 7) Einfluss der Coronapandemie auf die Versorgung/Erkrankung. Die Betroffeneninterviews dauerten zwischen 16 min und 84 min (durchschnittlich 43 min).
Folgende Themenbereiche wurden bei den Interviews mit den Primärversorgenden vertieft: 1) Bekanntheit der ZSE, 2) Gründe für und Ablauf der Anmeldung von Patient:innen am ZSE, 3) Kommunikation mit dem ZSE während und nach der Behandlung durch das Zentrum, 4) langfristige Zusammenarbeit mit dem ZSE, 5) Verbesserungswünsche und -vorschläge für die Zusammenarbeit.
Die quantitativen Ergebnisse der Patient:innenbefragung wurden deskriptiv und mithilfe von Gruppenvergleichen ausgewertet. Für die Ableitung der Empfehlungen waren insbesondere die schnittstellenrelevanten Fragen zu Erfahrungen mit der Versorgung, Erfahrungen zur Zusammenarbeit der Behandelnden und zur Zufriedenheit mit der Versorgung zentral. Die qualitativen Interviews wurden mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring mit der Software MAXQDA (VERBI Software. Consult. Sozialforschung GmbH, Berlin, Deutschland) ausgewertet.
Im letzten Schritt wurden die Ergebnisse der ersten beiden Studienphasen zu ersten Entwürfen der Empfehlungen aufbereitet und im Rahmen eines abschließenden Expert:innen-Workshops diskutiert und überarbeitet. Nach einer schriftlichen Konsentierungsrunde und einer erneuten Feedbackschleife wurden die finalen Empfehlungen formuliert.

Ergebnisse

Datengrundlage der Empfehlungen

Bestandsaufnahme.
Im Rahmen der Bestandsaufnahme wurden 4 Expert:innen-Interviews, 4 Vor-Ort-Visitationen in ZSE und 1 Expert:innen-Workshop durchgeführt. Am Expert:innen-Workshop nahmen 4 Vertreter:innen aus 4 ZSE, 6 Vertreter:innen von Patient:innenorganisationen sowie 2 Vertreter:innen des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) teil. Basierend auf den Ergebnissen wurde ein Schema zur Erfassung relevanter Bereiche des Schnittstellenmanagements gemeinsam mit Vertreter:innen der Selbsthilfe, eines ZSE, des NAMSE sowie des BMG konsentiert. In der Befragung von insgesamt 70 Vertreter:innen aus 24 ZSE (A- und B‑Zentren) und 42 Primärversorgenden wurde das Schema dann angewandt.
Befragung an Best-Practice-Standorten.
Auf Basis der Ergebnisse der Bestandsaufnahme wurden die Best-Practice-Standorte ausgewählt. In die Befragung wurden an 3 Standorten sowie über Patient:innenorganisationen insgesamt n = 299 Betroffene (n = 176 Patient:innen; n = 123 Eltern minderjähriger Patient:innen) einbezogen. 65 % der Befragten sind weiblich, das durchschnittliche Alter liegt bei 45 Jahren. Fast alle Betroffenen haben die deutsche Staatsangehörigkeit. Ein Großteil der Befragten ist verheiratet und kann der sozialen Mittel- und Oberschicht zugeordnet werden. 76 % der Patient:innen bzw. der Kinder haben eine gesicherte Diagnose einer SE erhalten.
Ergänzend stellten die qualitativen Daten von n = 50 Betroffenen (n = 38 Patient:innen; n = 12 Eltern) und n = 26 Primärversorgenden in den Auswertungen eine zentrale Grundlage für die Empfehlungen dar.
Synthese der Ergebnisse.
Auf Basis der Ergebnisse aus der Bestandsaufnahme und der Betroffenen- und Primärversorgendenbefragung wurden durch das Projektteam die relevanten Aspekte für das Schnittstellenmanagement geprüft und ergänzt. Darüber hinaus wurde auf Basis der Beurteilungen durch die Betroffenen und Primärversorgenden abgeleitet, welche Schnittstellenlösungen funktionieren, welche Faktoren dies beeinflussen und welche Lösungs- und Verbesserungsmöglichkeiten bereits umgesetzt werden bzw. umgesetzt werden sollten. Darauf basierend wurde ein erster Entwurf möglicher Empfehlungen durch das Projektteam erstellt. Der Entwurf wurde auf dem abschließenden Expert:innen-Workshop (digital) vorgestellt, an dem 4 Vertreter:innen der ZSE, 4 Vertreter:innen von Patient:innenorganisationen (inkl. ACHSE e. V.) und 2 Vertreter:innen des NAMSE teilnahmen. Eine Vertreterin des BMG nahm als nicht stimmberechtigter Gast am Workshop teil. Auf Basis von Rückmeldungen im Workshop wurden die Empfehlungen überarbeitet und schließlich in einer schriftlichen Feedback- und Konsensrunde finalisiert.

Abgeleitete Empfehlungen für ein gelungenes Schnittstellenmanagement

Die im Projekt entwickelten und abschließend abgeleiteten und konsentierten Empfehlungen für ein gelungenes Schnittstellenmanagement beziehen sich auf verschiedene in der Versorgung auftretende Schnittstellen. Insgesamt wurden 8 Empfehlungen zur Vernetzung zwischen Primärversorgung und ZSE und 5 Empfehlungen zu Schnittstellen innerhalb der ZSE sowie 6 Empfehlungen zu Schnittstellen zwischen ZSE und Patient:innen abgeleitet. Darüber hinaus wurden 4 Empfehlungen zur Steigerung der Bekanntheit von Seltenen Erkrankungen, ZSE-Strukturen und Zuständigkeiten und 5 weiterführende Empfehlungen für das Schnittstellenmanagement abgeleitet (Tab. 1).
Tab. 1
Empfehlungen für ein gelungenes Schnittstellenmanagement in der Versorgung von Menschen mit Seltenen Erkrankungen abgeleitet aus den Ergebnissen des Projekts ESE-Best
Vernetzung zwischen Primärversorgung und Zentren für Seltene Erkrankungen (ZSE)
Empfehlungen für ZSE
Empfehlung 1:
ZSE sollten direkte Kontaktmöglichkeiten (z. B. ärztliche Durchwahlnummern, gesonderte Sprechzeiten, E‑Mail-Kontakt mit zeitnaher Rückmeldung) und Anmeldemöglichkeiten von Patient:innen (Kurzanmeldung, Terminvereinbarung durch Praxen) für Primärversorgende vorhalten. Diese sollten regelmäßig auf Aktualität überprüft werden
Empfehlung 2:
ZSE sollten Primärversorgende über Vorgaben zu notwendigen Unterlagen und Untersuchungen sowie zur Überweisung von Patient:innen informieren und (bei Bedarf und/oder Notwendigkeit sowie mit Einverständnis der Patient:innen) Unterlagen direkt bei Primärversorgenden anfordern
Empfehlung 3:
ZSE sollten zuweisende Primärversorgende und Patient:innen über erfolgte Behandlungsschritte sowie die weiteren Behandlungspfade zeitnah informieren. Berichte (Arztbriefe, Befunde) sollten kompakt formuliert zeitnah an Zuweisende und Patient:innen übermittelt werden und Hinweise enthalten, worauf bei der Versorgung von Patient:innen mit entsprechenden Erkrankungen zu achten ist
Empfehlung 4:
ZSE sollten für die Versorgung gemeinsamer Patient:innen die Möglichkeit zum direkten Austausch für Primärversorgende anbieten, z. B. in Form von (Online‑)Sprechstunden, Fallkonferenzen und/oder Qualitätszirkeln
Empfehlungen für Primärversorgende
Empfehlung 1:
Hausärzt:innen bzw. Kinderärzt:innen sollten, sofern dies im Rahmen der Versorgung indiziert ist, die Rolle als Behandlungskoordinierende für die Versorgung von Patient:innen mit Seltenen Erkrankungen außerhalb des ZSE übernehmen und sich mit dem ZSE und anderen beteiligten Versorgenden direkt austauschen
Empfehlung 2:
Primärversorgende sollten direkte Kontaktmöglichkeiten (z. B. ärztliche Durchwahlnummern, gesonderte Sprechzeiten) für ZSE sowie andere beteiligte Versorgende vorhalten bzw. eine zeitnahe Rückmeldung sicherstellen
Empfehlung 3:
Primärversorgende sollten für die Versorgung gemeinsamer Patient:innen die Möglichkeit zum direkten Austausch mit den ZSE nutzen, z. B. in Form von (Online‑)Sprechstunden, Fallkonferenzen und/oder Qualitätszirkeln, sofern dies im Rahmen der Versorgung indiziert ist
Empfehlung 4:
Primärversorgende sollten für die Versorgung von Menschen mit Seltenen Erkrankungen sensibilisiert werden und hierzu an akkreditierten (Online‑)Fortbildungen von ZSE teilnehmen, z. B. zu Themen wie ZSE-Strukturen, Indikatoren für Überweisungen sowie ggf. Erkrankungsgruppen oder „red flags“a
Schnittstellen innerhalb der ZSE
Empfehlung 1:
ZSE sollten eine zentrale Stelle zur Koordination und zur Weiterleitung der Patient:innen an die B‑Zentren bereithalten. Es sollte ein engmaschiger Austausch zwischen A‑Zentrum und B‑Zentren bestehen sowie durch das A‑Zentrum eine direkte Anbindung von Patient:innen an die B‑Zentren erfolgen (inkl. zentraler Terminvergabe durch die koordinierte Stelle)
Empfehlung 2:
Der Datentransfer innerhalb der Zentrumsstruktur sowie zwischen dem ZSE und anderen behandelnden Einrichtungen innerhalb der Organisation, in der das ZSE angesiedelt ist, sollte digital erfolgen
Empfehlung 3:
ZSE sollten ein Transitionskonzept für den Übergang von der Kinder- in die Erwachsenenmedizin vorhalten und umsetzen
Empfehlung 4:
ZSE sollten für die verschiedenen Prozesse (z. B. Aufnahme, Weiterleitung, Entlassung) standardisierte Konzepte bereithalten (z. B. in Form von Standard Operation Procedures – SOPs) sowie Checklisten für die Abläufe innerhalb des Zentrums entwickeln und nutzen (z. B. Sichtung eingehender Unterlagen, Datentransfer, Registermeldung)
Empfehlung 5:
ZSE sollten sich bei entsprechender Spezialisierung an der Teilnahme und dem Ausbau von Deutschen Referenznetzwerken (DRN) und Europäischen Referenznetzwerken (ERN) beteiligen
Steigerung der Bekanntheit von Seltenen Erkrankungen, ZSE-Strukturen und Zuständigkeiten
Empfehlung 1:
ZSE sollten Informationsmaterial bereithalten (z. B. übersichtliche Homepage, Flyer, kompakte Beschreibungen, Hinweise zu Veranstaltungen am Tag der Seltenen Erkrankungen) und dieses, sofern über entsprechende Verteiler möglich (z. B. der Fachgesellschaften), an (regionale) Primärversorgende/Fachärzt:innen und relevante Fachverbände weitergeben. Die Materialien sollten enthalten:
a) Informationen zur Struktur des ZSE (wie Anmeldungsprozesse, Kriterien zur Aufnahme von Patient:innen und Beschreibungen zu Versorgungspfaden im ZSE)
b) Informationen zu den im ZSE versorgten Seltenen Erkrankungen bzw. Erkrankungsgruppen (ggf. mit Hinweisen zu „red flags“) oder Hinweise auf weitere existierende Informationen (z. B. Plattformen wie se-atlas, Orphanet und ACHSE e. V., Leitlinien)
Empfehlung 2:
A‑Zentren der ZSE sollten die o. g. Informationen transparent, barrierefrei und leicht auffindbar auf ihrer Website präsentieren. Es sollten mindestens die folgenden Kerninformationen vorgehalten werden: a) Kontaktdaten von Ansprechpartner:innen, b) Ablauf der Anmeldung, c) Schwerpunkte und zugehörige B‑Zentren, d) Umgang mit unklaren Diagnosen
Empfehlung 3:
ZSE sollten regelmäßige, akkreditierte (Online‑)Fortbildungen für alle an der medizinischen und psychosozialen Versorgung beteiligten Professionen anbieten, z. B. zu Themen wie ZSE-Strukturen, Erkrankungsgruppen oder „red flags“
Empfehlung 4:
Die ZSE sollten eine Vernetzung untereinander fördern, z. B. in Form von regelmäßigen Veranstaltungen für die Lots:innenb
Schnittstellen zwischen ZSE und Patient:innen
Empfehlung 1:
ZSE sollten sich zum Ziel setzen, kurze Wartezeiten für Patient:innen zu ermöglichen. Insbesondere Anliegen von Patient:innen mit einer hohen Dringlichkeit sollten priorisiert und zeitnah versorgt werden
Empfehlung 2:
ZSE sollten ausreichende und zuverlässige Kontaktmöglichkeiten und Ansprechpartner:innen bereithalten, um die regelmäßige (telefonische) Erreichbarkeit (auch in Urlaubs- und Krankheitsfällen) für Patient:innen zu gewährleisten
Empfehlung 3:
Patient:innen sollten Informationen zur Verfügung gestellt werden, in denen Zuständigkeiten und Ansprechpartner:innen für die medizinische Versorgung, psychologische Begleitung und sozialrechtliche Beratung bzgl. ihrer jeweiligen Seltenen Erkrankung aufgeführt werden (z. B. Hinweise auf Plattformen wie se-atlas, Orphanet, ACHSE e. V. und vorhandene regionale Angebote in Form von Flyern)
Empfehlung 4:
ZSE sollten Patient:innen auf erkrankungsspezifische Patient:innenorganisationen und auf die ACHSE e. V., auch bei unklaren Seltenen Erkrankungen, hinweisen (z. B. durch die Erwähnung in Arztbriefen). B‑Zentren sollten hierzu aktuelle Listen mit Patient:innenorganisationen zu den versorgten Erkrankungsgruppen führen. A‑Zentren sollten eine Zusammenarbeit mit der ACHSE e. V. pflegen
Empfehlung 5:
ZSE sollten Patient:innen eine zeitnahe und verbindliche Rückmeldung zu ihren Anfragen geben (z. B. erfolgte Anmeldung, Bearbeitungsstand, nächste Schritte)
Empfehlung 6:
ZSE sollten ihre Unterlagen (auch) in patient:innengerechter Sprache zur Verfügung stellen, ggf. unter Nutzung von Angeboten wie „patientenbriefe.de“
Weiterführende Empfehlungen für das Schnittstellenmanagement
Empfehlung 1:
Es sollten Strukturen geschaffen werden, die die Patient:innen bei der Organisation und Koordination der Versorgung bedarfsorientiert und individuell unterstützen (z. B. Lots:innen, Case- und Care-Manager:innen). Die genaue Ausgestaltung und Implementierung solcher Strukturen sollten wissenschaftlich geprüft werden
Empfehlung 2:
Bestehende Informationsstrukturen (z. B. se-atlas) sollten genutzt bzw. ausgebaut werden, um sowohl für Patient:innen als auch für Versorgende das Auffinden spezialisierter Ansprechpartner:innen zu erleichtern und somit wohnortnahe Versorgung durch stärkere Vernetzung zu ermöglichen
Empfehlung 3:
Eine zentrale und zeitnahe elektronische Erfassung erfolgter Behandlungen zur Informationsweitergabe an (Mit‑)Behandelnde und Patient:innen sollte ermöglicht werden
Empfehlung 4:
Bestehende zentrale und niedrigschwellige Informationsportale (wie z. B. se-atlas) zu ZSE-Standorten und Strukturen für Primärversorgende und Betroffene sollten verstetigt und kontinuierlich gepflegt werden
Empfehlung 5:
Deutsche Referenznetzwerke (DRN) sollten für alle Seltenen Erkrankungen bzw. Erkrankungsgruppen sowie für unklare Seltene Erkrankungen geschaffen werden. Bestehende DRN und Europäische Referenznetzwerke (ERN) sollten weiter ausgebaut werden und ZSE bei entsprechender Spezialisierung zur Teilnahme verpflichtet werden
a Als „red flag“ werden Hinweise, z. B. Symptomkonstellationen, verstanden, die auf eine SE hindeuten
b Lots:innen sind i. d. R. in den ZSE tätig und i. d. R. eine der ersten Ansprechpersonen bei (Verdachts‑)Diagnosen bzw. unklaren Diagnosen

Diskussion

Vor dem Hintergrund der Herausforderungen in der Diagnostik und Versorgung von Menschen mit Seltenen Erkrankungen, die im Rahmen der Zentrenstruktur wie auch durch wohnortnahe Primärversorgung stattfindet und in der Regel neben der medizinischen Versorgung weiterführende Therapieangebote beinhaltet, sind reibungslose und gut etablierte Abläufe notwendig. Eine funktionierende Schnittstellengestaltung kann dabei essenziell dazu beitragen, a) Diagnosewege zu beschleunigen (u. a. Verdachtsdiagnosen, Befundübermittlung) und b) bei erfolgter Diagnosestellung die Versorgung möglichst so zu gestalten, dass Zusammenarbeit und Informationsweitergabe problemlos und ohne übermäßige Verantwortung aufseiten der Patient:innen möglich ist. Die im NAMSE vorgeschlagene und inzwischen umgesetzte Zentrenstruktur stellt dabei eine wichtige Grundlage dar [12].
Im Rahmen des ESE-Best-Projekts wurden Empfehlungen für die Gestaltung von Schnittstellen abgeleitet. Dies erfolgte auf Basis der aktuellen Versorgungssituation und der praktisch umgesetzten Versorgung in den ZSE und der Primärversorgung. Im Statusbericht zur Umsetzung des NAMSE aus 2019 wird darauf hingewiesen, dass die Ergebnisse des Projekts ESE-Best in den NAMSE-Prozess zur Ausgestaltung der Zusammenarbeit zwischen ZSE und Primärversorgenden, insbesondere hinsichtlich der Diagnosestellung, berücksichtigt werden, um Strategien zu entwickeln [32]. Die abgeleiteten Empfehlungen ergänzen die Ergebnisse des Projekts TRANSLATE NAMSE zur Verbesserung des Diagnosewegs durch strukturierte diagnostische Pfade [33, 34].
Durch einen geregelten und direkten Austausch zwischen ZSE und Primärversorgenden zu gemeinsamen Patient:innen können Maßnahmen abgestimmt, die Behandlungsplanung abgesprochen und ggf. doppelte Untersuchungen vermieden werden. Integrierte Versorgungsansätze erfordern in der Regel Ressourcen auf beiden Seiten, können aber möglicherweise im Verlauf der Behandlung zu Zeit- und Kostenersparnissen führen (z. B. durch Verringerung/Verhinderung von Komplikationen oder von zusätzlichen Ärzt:innenbesuchen aufgrund von Verunsicherung; [35]). Inwieweit auch die elektronische Patientenakte (ePA) übergreifend eine Lösung darstellen könnte, wurde im Rahmen des Projekts von verschiedenen Stakeholdern kritisch diskutiert und weiterführende Faktoren für die flächendeckende Umsetzbarkeit benannt (z. B. zeitnahe Einpflegung, Kompatibilität mit unterschiedlichen bestehenden Softwarelösungen).
Auch innerhalb der Zentren können Schnittstellen durch eine zentrale Stelle zur Koordination, durch SOPs und einen geregelten und zeiteffektiven Datentransfer günstig gestaltet werden, um so die Grundlage für eine gute Zusammenarbeit zwischen den Institutionen eines ZSE zu schaffen.
Insbesondere für Patient:innen mit unklaren Diagnosen, aber auch für diagnostizierte Patient:innen mit fehlender Spezialversorgung kann der Zugang zu einem ZSE wichtig sein. Für den Zugang stellen eine vorhandene Verdachtsdiagnose, die Bekanntheit der ZSE sowie klare, barrierefrei zugängliche Informationen Voraussetzungen dar. Wie bereits im Maßnahmenkatalog des NAMSE dargestellt, können technische Tools Primärversorgende in diesen Aspekten unterstützen [12]. Häufig werden Patient:innenorganisationen als wichtige Instanz beim Zugang zu Spezialist:innen genannt [1]. Es muss aber auch gewährleistet sein, dass Patient:innen, die nicht über eine Patient:innenorganisation informiert werden, zeitnah Informationen bzgl. der Spezialversorgung erhalten.
Während der Durchführung des Projekts ESE-Best und der einzelnen Erhebungsphasen wurden neben den Herausforderungen im Schnittstellenmanagement auch die Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel die Finanzierung der Zentren und damit der Versorgung, thematisiert. In einer aktuellen Studie dazu wird geschlussfolgert, dass die bereits geschaffenen Vergütungsmöglichkeiten nicht ausreichen, um die „Komplexität und den überdurchschnittlichen Versorgungsaufwand Seltener Erkrankungen“ abzubilden [36]. In den Ergebnissen der Studie zeigt sich, dass die unzureichende Vergütungssituation nach Einschätzung von Zentren- und Patientenvertreter:innen die Versorgung negativ beeinflusst. Beispielsweise kann sich Frustration bei den Versorgenden entwickeln oder es fehlen Kapazitäten zum Aufbau von Versorgungsstrukturen. Es ist anzunehmen, dass sich solche Faktoren auch auf die Gestaltung der Schnittstellen auswirken, weil diese in der Regel v. a. von personellen und zeitlichen Ressourcen abhängig ist. Eine solche unzureichende Versorgungssituation kann dazu führen, dass Schnittstellenaufgaben an die Betroffenen übertragen werden. Es ist zu vermuten, dass so insbesondere für Personen mit geringerer Krankheitsmanagement- und Gesundheitskompetenz Nachteile in der Versorgung entstehen.
Bezüglich der abgeleiteten Empfehlungen müssen verschiedene Limitationen berücksichtigt werden. Im Rahmen der Bestandsaufnahme haben sich nur 24 von zu Projektbeginn identifizierten 32 ZSE beteiligt. Die Bestandsaufnahme erfolgte kurz nach dem Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zur Erstfassung der Regelungen der Aufgaben der ZSE [37] und noch vor dem Inkrafttreten der geänderten Regelungen im April 2022 [38]. Möglicherweise hat dies die Teilnahmebereitschaft beeinflusst. Bei der Gewinnung der Betroffenen für die Befragung nahmen nur 3 von 6 ausgewählten Best-Practice-Standorten teil. Die teilnehmenden Betroffenen waren dabei überwiegend einem mittleren und hohen sozioökonomischen Status zuzuordnen. Die Befragung der Primärversorgenden konnte aufgrund von unterschiedlichen Barrieren (u. a. Datenschutz) nicht wie geplant umgesetzt werden. Durch die Freiwilligkeit der Teilnahme an allen Studienphasen liegt ein Selektionseffekt vor. Gleichzeitig konnten durch den Einbezug der Perspektiven der ZSE, der Patient:innen bzw. Eltern sowie der Primärversorgenden bei der Entwicklung der Empfehlungen alle Bereiche der relevanten Schnittstellen adressiert werden. Darüber hinaus ermöglichten die abschließende Diskussion in einem Expert:innen-Workshop sowie die schriftliche Konsensrunde eine Einschätzung der Empfehlungen aus unterschiedlichen Perspektiven. Der Prozess der Entwicklung der Empfehlungen wurde in Anlehnung an ein Konsensverfahren zur Leitlinienentwicklung durchgeführt, folgte aber, wie auch im Projektplan vorgesehen, einem vereinfachten Vorgehen.
Das Projekt ESE-Best hat mittels einer Bestandsaufnahme der tatsächlich umgesetzten Versorgung von Menschen mit Seltenen Erkrankungen die Best-Practice-Ansätze identifiziert und auf Basis der erkannten Stärken und Schwächen des gelebten Schnittstellenmanagements Empfehlungen entwickelt. Es zeigt sich, dass sich einige Punkte des Beschlusses des G‑BA [37, 38] in den im Projekt entwickelten Empfehlungen wiederfinden. Dies betrifft beispielsweise strukturelle und personelle Anforderungen (z. B. Anlaufstelle mit fester Sprechzeit). Die darüber hinaus formulierten Empfehlungen fokussieren sich auf die Ausgestaltung der Strukturen, aber auch auf übergeordnete Aspekte, die für ein gelungenes Schnittstellenmanagement essenziell sind. Die Empfehlungen können ZSE und relevante Stakeholder unterstützen, die Umsetzung von Schnittstellen zu planen und die dabei wichtigen Aspekte im Blick zu haben. Auf diese Weise kann eine adäquate, patient:innenzentrierte Versorgung erfolgen. Ein Teil der Empfehlungen setzt voraus, dass Primärversorgende vorhandene Informationsstrukturen (z. B. SE-Atlas, Orphanet) und Organisationsstrukturen (z. B. Zentrenstruktur) kennen. Eine aktuelle Studie zeigt, dass dies nicht vorausgesetzt werden kann [39]. Vor diesem Hintergrund sind Konzepte zur Bekanntmachung der Strukturen und zur Sensibilisierung der Primärversorgenden für Seltene Erkrankungen eine wichtige Ergänzung.

Fazit

Die Versorgung von Menschen mit Seltenen Erkrankungen erfordert neben medizinischer Expertise ein gut funktionierendes Schnittstellenmanagement, um Patient:innen, aber auch Primärversorgende und ZSE beim Erkrankungsmanagement sowie bei der Informationsweitergabe zu entlasten. Als wichtige Aspekte von Schnittstellen im Kontext Seltener Erkrankungen wurden die Zusammenarbeit zwischen ZSE und Primärversorgung, Schnittstellen innerhalb der ZSE und die Schnittstelle ZSE und Patient:innen, aber auch die Steigerung der Bekanntheit von SE und weiterführende Aspekte (z. B. Schaffung von Koordinierungs- und Informationsstrukturen) identifiziert. Im Rahmen des Projekts ESE-Best wurden hierzu Empfehlungen abgeleitet, die die Umsetzung einer patient:innenzentrierten Versorgung unterstützen. Es ist dabei zu bedenken, dass zeitliche und personelle Ressourcen sowie organisationale Strukturen die Schnittstellenarbeit im Einzelfall beeinflussen können. Die Umsetzungsempfehlungen können an örtliche Gegebenheiten adaptiert werden.

Danksagung

Die Autor:innen möchten sich herzlich bei allen Studienteilnehmenden sowie den Teilnehmenden der Expert:innen-Workshops bedanken.

Förderung

Das Projekt ESE-Best wurde vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert (Förderkennzeichen: ZMVI1-2519FSB501). Das Projekt wurde im Rahmen der Stiftungsprofessur für Versorgungsforschung bei Seltenen Erkrankungen im Kindesalter (Kindness-for-Kids-Stiftungsprofessur) durchgeführt.

Einhaltung ethischer Richtlinien

Interessenkonflikt

L. Inhestern, M. Brandt, R. Otto, D. Zybarth, M. Härter und C. Bergelt geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Die dargestellte Entwicklung der Empfehlungen basiert auf den Ergebnissen der Datenerhebungen aus dem Projekt ESE-Best. Dem Projekt liegt ein positives Ethikvotum durch die zuständige lokale psychosoziale Ethik-Kommission des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf vor (LPEK-062). Von allen befragten Personen wurde eine mündliche (bei telefonischen Befragungen) oder schriftliche Einverständniserklärung eingeholt.
Open Access Dieser Artikel wird unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz veröffentlicht, welche die Nutzung, Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und Wiedergabe in jeglichem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsgemäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden.
Die in diesem Artikel enthaltenen Bilder und sonstiges Drittmaterial unterliegen ebenfalls der genannten Creative Commons Lizenz, sofern sich aus der Abbildungslegende nichts anderes ergibt. Sofern das betreffende Material nicht unter der genannten Creative Commons Lizenz steht und die betreffende Handlung nicht nach gesetzlichen Vorschriften erlaubt ist, ist für die oben aufgeführten Weiterverwendungen des Materials die Einwilligung des jeweiligen Rechteinhabers einzuholen.
Weitere Details zur Lizenz entnehmen Sie bitte der Lizenzinformation auf http://​creativecommons.​org/​licenses/​by/​4.​0/​deed.​de.

Unsere Produktempfehlungen

Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz

Print-Titel

  • Öffentliches Gesundheitswesen und staatliche Gesundheitspolitik
  • Erkenntnisse der biologisch-medizinischen Grundlagenforschung
  • Konkrete Maßnahmen zu Risikoabwehr und Gesundheitsschutz

e.Med Interdisziplinär

Kombi-Abonnement

Für Ihren Erfolg in Klinik und Praxis - Die beste Hilfe in Ihrem Arbeitsalltag

Mit e.Med Interdisziplinär erhalten Sie Zugang zu allen CME-Fortbildungen und Fachzeitschriften auf SpringerMedizin.de.

Literatur
6.
Zurück zum Zitat Boy N, Mühlhausen C, Maier EM (2017) Proposed recommendations for diagnosing and managing individuals with glutaric aciduria type I: second revision. J Inherit Metab Dis 40:75–101CrossRefPubMed Boy N, Mühlhausen C, Maier EM (2017) Proposed recommendations for diagnosing and managing individuals with glutaric aciduria type I: second revision. J Inherit Metab Dis 40:75–101CrossRefPubMed
7.
Zurück zum Zitat Mueller T, Jerrentrup A, Bauer M, Fritsch H, Schaefer J (2016) Characteristics of patients contacting a center for undiagnosed and rare diseases. Orphanet J Rare Dis 11(1):1–9CrossRef Mueller T, Jerrentrup A, Bauer M, Fritsch H, Schaefer J (2016) Characteristics of patients contacting a center for undiagnosed and rare diseases. Orphanet J Rare Dis 11(1):1–9CrossRef
8.
Zurück zum Zitat Llubes-Arrià L, Sanromà-Ortíz M, Torné-Ruiz A, Carillo-Álvarez E, García-Expósito J, Roca J (2022) Emotional experience of the diagnostic process of a rare disease and the perception of support systems: A scoping review. J Clin Nurs 1–2:20–31. https://doi.org/10.1111/jocn.15922CrossRef Llubes-Arrià L, Sanromà-Ortíz M, Torné-Ruiz A, Carillo-Álvarez E, García-Expósito J, Roca J (2022) Emotional experience of the diagnostic process of a rare disease and the perception of support systems: A scoping review. J Clin Nurs 1–2:20–31. https://​doi.​org/​10.​1111/​jocn.​15922CrossRef
9.
Zurück zum Zitat Tumiene B, Graessner H (2021) Rare disease care pathways in the EU: from odysseys and labyrinths towards highways. J Community Genet 12:231–239CrossRefPubMedPubMedCentral Tumiene B, Graessner H (2021) Rare disease care pathways in the EU: from odysseys and labyrinths towards highways. J Community Genet 12:231–239CrossRefPubMedPubMedCentral
11.
Zurück zum Zitat Pauer F, Pflaum U, Lührs V, Frank M, Graf von der Schulenburg J (2016) Die Versorgung von Menschen mit seltenen Erkrankungen in Niedersachsen: Ergebnisse einer Ärztebefragung. Z Evid Fortbild Qual Gesundhwes 113:36–44CrossRefPubMed Pauer F, Pflaum U, Lührs V, Frank M, Graf von der Schulenburg J (2016) Die Versorgung von Menschen mit seltenen Erkrankungen in Niedersachsen: Ergebnisse einer Ärztebefragung. Z Evid Fortbild Qual Gesundhwes 113:36–44CrossRefPubMed
13.
Zurück zum Zitat Sakaguchi F, Lenert L (2015) Improving continuity of care via the discharge summary. In: AMIA Annu Symp Proc, S 1111–1120 Sakaguchi F, Lenert L (2015) Improving continuity of care via the discharge summary. In: AMIA Annu Symp Proc, S 1111–1120
15.
Zurück zum Zitat Ommen O, Ullrich B, Janßen C, Pfaff H (2007) Die ambulant-stationäre Schnittstelle in der medizinischen Versorgung. Probleme, Erklärungsmodell und Lösungsansätze. Med Klin 102:913–917CrossRef Ommen O, Ullrich B, Janßen C, Pfaff H (2007) Die ambulant-stationäre Schnittstelle in der medizinischen Versorgung. Probleme, Erklärungsmodell und Lösungsansätze. Med Klin 102:913–917CrossRef
16.
Zurück zum Zitat Bundesministerium für Gesundheit Richtlinie Qualitätsmanagement – Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses über grundsätzliche Anforderungen an ein einrichtungsinternes Qualitätsmanagement. https://www.g-ba.de/downloads/62-492-2309/QM-RL_2020-09-17_iK-2020-12-09.pdf. Zugegriffen: 9. Sept. 2022 (für Vertragsärztinnen und Vertragsärzte, Vertragspsychotherapeutinnen und Vertragspsychotherapeuten, medizinische Versorgungszentren, Vertragszahnärztinnen und Vertragszahnärzte sowie zugelassene Krankenhäuser BAnz AT 15.11.2016 B2) Bundesministerium für Gesundheit Richtlinie Qualitätsmanagement – Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses über grundsätzliche Anforderungen an ein einrichtungsinternes Qualitätsmanagement. https://​www.​g-ba.​de/​downloads/​62-492-2309/​QM-RL_​2020-09-17_​iK-2020-12-09.​pdf. Zugegriffen: 9. Sept. 2022 (für Vertragsärztinnen und Vertragsärzte, Vertragspsychotherapeutinnen und Vertragspsychotherapeuten, medizinische Versorgungszentren, Vertragszahnärztinnen und Vertragszahnärzte sowie zugelassene Krankenhäuser BAnz AT 15.11.2016 B2)
17.
Zurück zum Zitat Schulz H, Barghaan D, Harfst T, Dirmaier J, Watzke B, Koch U (2006) Versorgungsforschung in der psychosozialen Medizin. Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz 49:175–187CrossRefPubMed Schulz H, Barghaan D, Harfst T, Dirmaier J, Watzke B, Koch U (2006) Versorgungsforschung in der psychosozialen Medizin. Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz 49:175–187CrossRefPubMed
18.
Zurück zum Zitat Osterloh F (2013) Nur durch ständigen Dialog hat sich manches verändert: Mit einem guten Entlassmanagement können Schneisen durch den Versorgungsdschungel geschlagen werden – zum Vorteil von Patienten und Leistungserbringern. Drei Beispiele aus der Praxis. Dtsch Ärztebl 110(18):A858–A859 Osterloh F (2013) Nur durch ständigen Dialog hat sich manches verändert: Mit einem guten Entlassmanagement können Schneisen durch den Versorgungsdschungel geschlagen werden – zum Vorteil von Patienten und Leistungserbringern. Drei Beispiele aus der Praxis. Dtsch Ärztebl 110(18):A858–A859
19.
Zurück zum Zitat Fleck K (2012) Stationär-ambulante Schnittstellen: Wie Entlassungsmanagement hilft, Versorgungslücken zu vermeiden. Berl Arzte 12:1–20 Fleck K (2012) Stationär-ambulante Schnittstellen: Wie Entlassungsmanagement hilft, Versorgungslücken zu vermeiden. Berl Arzte 12:1–20
20.
Zurück zum Zitat Stieber C, Mücke M, Windheuser I et al (2017) Kurze Wege zur Diagnose. Eine Handlungsempfehlung für Patienten ohne Diagnose. Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz 60:517–522CrossRefPubMed Stieber C, Mücke M, Windheuser I et al (2017) Kurze Wege zur Diagnose. Eine Handlungsempfehlung für Patienten ohne Diagnose. Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz 60:517–522CrossRefPubMed
21.
Zurück zum Zitat Mehrmann L, Schwarz S (2013) Nahtloser Übergang. Checklisten für das ärztliche Schnittstellenmanagement zwischen den Versorgungssektoren werden aktualisiert (Interview). Qualitas 12(2):37 Mehrmann L, Schwarz S (2013) Nahtloser Übergang. Checklisten für das ärztliche Schnittstellenmanagement zwischen den Versorgungssektoren werden aktualisiert (Interview). Qualitas 12(2):37
22.
Zurück zum Zitat Zigmond AS, Snaith RP (1983) The hospital anxiety and depression scale. Acta Psychiatr Scand 67(6):361–370CrossRefPubMed Zigmond AS, Snaith RP (1983) The hospital anxiety and depression scale. Acta Psychiatr Scand 67(6):361–370CrossRefPubMed
23.
Zurück zum Zitat Whoqol Group (1998) Development of the World Health Organization WHOQOL-BREF quality of life assessment. Psychol Med 28(3):551–558CrossRef Whoqol Group (1998) Development of the World Health Organization WHOQOL-BREF quality of life assessment. Psychol Med 28(3):551–558CrossRef
24.
Zurück zum Zitat Lehmann C, Koch U, Mehnert A (2012) Psychometric properties of the German version of the short-form supportive care needs survey questionnaire (SCNS-SF34-G). Support Care Cancer 20:2415–2424CrossRefPubMed Lehmann C, Koch U, Mehnert A (2012) Psychometric properties of the German version of the short-form supportive care needs survey questionnaire (SCNS-SF34-G). Support Care Cancer 20:2415–2424CrossRefPubMed
25.
Zurück zum Zitat Pelentsov LJ, Fielder AL, Laws TA, Esterman AJ (2016) Development of the parental needs scale for rare diseases: a tool for measuring the supportive care needs of parents caring for a child with a rare disease. J Multidiscip Healthc 9:425–433CrossRefPubMedPubMedCentral Pelentsov LJ, Fielder AL, Laws TA, Esterman AJ (2016) Development of the parental needs scale for rare diseases: a tool for measuring the supportive care needs of parents caring for a child with a rare disease. J Multidiscip Healthc 9:425–433CrossRefPubMedPubMedCentral
26.
Zurück zum Zitat Ahgren B, Axelsson S, Axelsson R (2009) Evaluating intersectoral collaboration: a model for assessment by service users. Int J Integr Care 9:e3CrossRefPubMedPubMedCentral Ahgren B, Axelsson S, Axelsson R (2009) Evaluating intersectoral collaboration: a model for assessment by service users. Int J Integr Care 9:e3CrossRefPubMedPubMedCentral
27.
Zurück zum Zitat Scholl I, Hölzel L, Härter M, Dierks M, Bitzer E, Kriston L (2011) Fragebogen zur Zufriedenheit in der ambulanten Versorgung – Schwerpunkt Patientenbeteiligung (ZAPA). Klin Diagn Eval 4(1):50–62 Scholl I, Hölzel L, Härter M, Dierks M, Bitzer E, Kriston L (2011) Fragebogen zur Zufriedenheit in der ambulanten Versorgung – Schwerpunkt Patientenbeteiligung (ZAPA). Klin Diagn Eval 4(1):50–62
28.
Zurück zum Zitat Schmidt J, Lamprecht F, Wittmann W (1989) Zufriedenheit mit der stationären Versorgung. Entwicklung eines Fragebogens und erste Validitätsuntersuchungen. Psychother Med Psychol 39:248–255 Schmidt J, Lamprecht F, Wittmann W (1989) Zufriedenheit mit der stationären Versorgung. Entwicklung eines Fragebogens und erste Validitätsuntersuchungen. Psychother Med Psychol 39:248–255
29.
Zurück zum Zitat Bédard M, Molloy D, Squire L, Dubois S, Lever J, O’Donnell M (2001) The Zarit Burden Interview: a new short version and screening version. Gerontologist 41(5):652–657CrossRefPubMed Bédard M, Molloy D, Squire L, Dubois S, Lever J, O’Donnell M (2001) The Zarit Burden Interview: a new short version and screening version. Gerontologist 41(5):652–657CrossRefPubMed
30.
Zurück zum Zitat Brouwer W, Van Exel N, Van Gorp B, Redekop W (2006) The CarerQol instrument: a new instrument to measure care-related quality of life of informal caregivers for use in economic evaluations. Qual Life Res 15(6):1005–1021CrossRefPubMed Brouwer W, Van Exel N, Van Gorp B, Redekop W (2006) The CarerQol instrument: a new instrument to measure care-related quality of life of informal caregivers for use in economic evaluations. Qual Life Res 15(6):1005–1021CrossRefPubMed
31.
Zurück zum Zitat Varni J, Seid M, Rode C (1999) The PedsQL™: measurement model for the pediatric quality of life inventory. Med Care 37(2):126–139CrossRefPubMed Varni J, Seid M, Rode C (1999) The PedsQL™: measurement model for the pediatric quality of life inventory. Med Care 37(2):126–139CrossRefPubMed
32.
Zurück zum Zitat Nationales Aktionsbündnis für Menschen mit Seltenen Erkrankungen (2019) Statusbericht zur Umsetzung des Nationalen Aktionsplans für Menschen mit Seltenen Erkrankungen Nationales Aktionsbündnis für Menschen mit Seltenen Erkrankungen (2019) Statusbericht zur Umsetzung des Nationalen Aktionsplans für Menschen mit Seltenen Erkrankungen
34.
Zurück zum Zitat Choukair D, Hauck F, Bettendorf M et al (2021) An Integrated clinical pathway for diagnosis, treatment and care of rare diseases: model, operating procedures, and results of the project TRANSLATE-NAMSE funded by the German Federal Joint Committee. Orphanet J Rare Dis 16:474CrossRefPubMedPubMedCentral Choukair D, Hauck F, Bettendorf M et al (2021) An Integrated clinical pathway for diagnosis, treatment and care of rare diseases: model, operating procedures, and results of the project TRANSLATE-NAMSE funded by the German Federal Joint Committee. Orphanet J Rare Dis 16:474CrossRefPubMedPubMedCentral
37.
39.
Zurück zum Zitat Druschke D, Krause F, Müller G, Scharfe J, Hoffmann GF, Schmitt J (2021) Potentials and current shortcomings in the cooperation be tween German centers for rare diseases and primary care physicians: results from the project TRANS- LATE-NAMSE. Orphanet J Rare Dis 16(1):494CrossRefPubMedPubMedCentral Druschke D, Krause F, Müller G, Scharfe J, Hoffmann GF, Schmitt J (2021) Potentials and current shortcomings in the cooperation be tween German centers for rare diseases and primary care physicians: results from the project TRANS- LATE-NAMSE. Orphanet J Rare Dis 16(1):494CrossRefPubMedPubMedCentral
Metadaten
Titel
Versorgung von Menschen mit Seltenen Erkrankungen: Empfehlungen für eine gelungene intersektorale Zusammenarbeit
verfasst von
Prof. Dr. Laura Inhestern
Maja Brandt
Ramona Otto
David Zybarth
Martin Härter
Corinna Bergelt
Publikationsdatum
13.06.2023
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz / Ausgabe 8/2023
Print ISSN: 1436-9990
Elektronische ISSN: 1437-1588
DOI
https://doi.org/10.1007/s00103-023-03719-y

Weitere Artikel der Ausgabe 8/2023

Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz 8/2023 Zur Ausgabe

Leitlinien kompakt für die Innere Medizin

Mit medbee Pocketcards sicher entscheiden.

Seit 2022 gehört die medbee GmbH zum Springer Medizin Verlag

CAR-M-Zellen: Warten auf das große Fressen

22.05.2024 Onkologische Immuntherapie Nachrichten

Auch myeloide Immunzellen lassen sich mit chimären Antigenrezeptoren gegen Tumoren ausstatten. Solche CAR-Fresszell-Therapien werden jetzt für solide Tumoren entwickelt. Künftig soll dieser Prozess nicht mehr ex vivo, sondern per mRNA im Körper der Betroffenen erfolgen.

Chronische Verstopfung: „Versuchen Sie es mit grünen Kiwis!“

22.05.2024 Obstipation Nachrichten

Bei chronischer Verstopfung wirken Kiwis offenbar besser als Flohsamenschalen. Das zeigen die Daten aus einer randomisierten Studie, die der Gastroenterologe Oliver Pech beim Praxis-Update vorstellte.

So häufig greift rheumatoide Arthritis auf Organe über

21.05.2024 Rheumatoide Arthritis Nachrichten

Im Verlauf von rheumatoider Arthritis entwickeln viele Patienten extraartikuläre Manifestationen. Schwedische Forscher haben sich mit der Inzidenz und den Risikofaktoren befasst.

Blutdrucksenkung könnte Uterusmyome verhindern

Frauen mit unbehandelter oder neu auftretender Hypertonie haben ein deutlich erhöhtes Risiko für Uterusmyome. Eine Therapie mit Antihypertensiva geht hingegen mit einer verringerten Inzidenz der gutartigen Tumoren einher.

Update Innere Medizin

Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert.