Erschienen in:
05.08.2020 | Cholezystektomie | Originalien
Welcher Patient benötigt Laborwertkontrollen nach elektiver laparoskopischer Cholezystektomie? – Kann ein Score helfen?
verfasst von:
Prof. Dr. med. L. Fischer, MBA, FEBS, G. Kolb, C. Segendorf, B. Huber, K. Watrinet, L. Horoba, B. Huck, D. Schultze
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 4/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die laparoskopische Gallenblasenentfernung wird in Deutschland nahezu ausschließlich stationär durchgeführt. Das Ziel dieser Untersuchung war, herauszufinden, bei welchen Patienten postoperative Laborwertkontrollen notwendig sind.
Methodik
Diese retrospektive Analyse schloss 100 Patienten mit elektiver laparoskopischer Cholezystektomie ein. Es wurde ein Scoring- und Datenerfassungsbogen entwickelt, der eine Risikostratifizierung erlaubt. Dabei konnte ein Patient zwischen 3 und 15 Punkten erreichen.
Ergebnisse
Die Analyse schloss 100 Patienten ein. 64 Patienten (Gruppe 1) hatten zwischen 3 und 8 Punkte, 29 Patienten (Gruppe 2) zwischen 9 und 11 Punkte und 7 Patienten (Gruppe 3) zwischen 12 und 15 Punkte. Im Vergleich zu Gruppe 1 waren sowohl das C‑reaktive Protein als auch die Dauer des stationären Aufenthaltes in Gruppe 2 und Gruppe 3 signifikant erhöht (p > 0,05). In Gruppe 1 wurden 60 Patienten (93,7 %) regulär am 1. bis 3. postoperativen Tag entlassen. In Gruppe 2 konnten 17 Patienten (58,6 %) und in Gruppe 3 konnten 3 Patienten (42,8 %) mit unauffälligen Laborwertkontrollen entlassen werden. Im Gesamtkollektiv wäre eine Entlassung in 80 % der Fälle ohne Laborwertkontrolle vertretbar gewesen.
Diskussion
Bei Patienten nach elektiver laparoskopischer Cholezystektomie und einem Scoringwert von unter 9 Punkten könnte auf eine postoperative Laborwertkontrolle verzichtet werden.