Erschienen in:
01.05.2010 | Leitthema
Harnwegsinfektionen und Urolithiasis
verfasst von:
Dr. A. Meißner, C. Mamoulakis, N. Laube
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 5/2010
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Zusammenfassung
Der „klassische Infektstein“ Struvit bildet sich als Folge der Stoffwechselaktivitäten ureasepositiver Bakterien aus alkalischem Urin mit pH-Werten >7,5. Dank verbesserter Infektdiagnostik und antibiotischer Therapie ist in den westlichen Industrienationen, trotz steigender Gesamthäufigkeit der Urolithiasis, der Infektstein auf dem Rückzug. Nicht selten ist der Struvit mit anderen Mineralphasen vergesellschaftet. Diese akzessorischen Mineralphasen können auf weitere, nicht infektassoziierte, Ursachen der Steinbildung hinweisen. Eine Analyse des Mineralisats ist daher immer angezeigt.
Die Struvitsteine als auch die Struvitinkrustationen auf Harnwegsimplantaten sind durch ein schnelles Wachstum gekennzeichnet. Der mit dem raschen Wachstum verbundene Einschluss ureasepositiver Bakterien macht den sich im Körper befindlichen Stein zu einer ständigen Quelle rezidivierender Harnwegsinfekte. Gemäß der DGU-Leitlinien „Urolithiasis“ führt die Diagnose „Infektstein“ zur Einordnung des Patienten in die Hochrisikogruppe. Eine komplette Steinsanierung bei Vermeidung des Zurückbleibens jeglichen Debris und eine besondere Metaphylaxestrategie sind nötig, um eine erfolgreiche Therapie einleiten zu können.