Erschienen in:
05.07.2016 | Infertilität | Leitthema
Das polyzystische Ovarsyndrom im Jugendalter
verfasst von:
Prof. Dr. med. Thomas Reinehr
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 11/2016
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Zusammenfassung
Das polyzystische Ovarsyndrom (PCOS) manifestiert sich häufig bereits im Jugendalter. Die Definition des PCOS kann nicht einfach vom Erwachsenen- in das Jugendalter übertragen werden, da Zyklusunregelmäßigkeiten physiologisch und polyzystische Ovarien zu Beginn der Erkrankung häufig noch nicht nachweisbar sind. Die Diagnose wird daher häufig basierend auf den kombinierten Kriterien einer Hyperandrogenämie und/oder Hirsutismus und einer Oligomenorrhoe (Zyklusintervall > 45 Tage bzw. weniger als 9 Blutungen pro Jahr ab 2 Jahre nach der Menarche) gestellt. Differenzialdiagnostisch müssen alle androgenisierenden Prozesse ausgeschlossen werden. Die meisten Mädchen mit PCOS sind adipös. Das PCOS beruht auf einer Insulinresistenz, weitere mit Insulinresistenz assoziierte Erkrankungen, wie Diabetes Typ 2, metabolisches Syndrom und Fettleber, treten daher gehäuft bei PCOS auf. Die Therapie der Wahl besteht in einer Gewichtsreduktion, die sich im Alltag häufig nur schwierig realisieren lässt. Abhängig vom Leitsymptom und begleitenden Risikofaktoren sollten dann therapeutisch ein antiandrogenes orales Kontrazeptivum oder Metformin eingesetzt werden.