Erschienen in:
12.02.2018 | Arthrosen | Originalien
Periazetabuläre Osteotomie – Welchen Einfluss hat das Alter auf patientenrelevante Ergebnisse?
Eine prospektive 5‑Jahres-Untersuchung
verfasst von:
L. Franken, F. Thielemann, A. Postler, S. Blum, A. Hartmann, K.-P. Günther, Dr. J. Goronzy
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 3/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die periazetabuläre Osteotomie (PAO) ist ein effektives Verfahren zur Behandlung der symptomatischen Hüftdysplasie. Voraussetzung für ein gutes Therapieergebnis ist eine angemessene Patientenselektion. Ziel dieser Untersuchung ist, den Einfluss des Patientenalters zum Operationszeitpunkt auf das klinische Ergebnis zu prüfen.
Studiendesign
In einer prospektiven Kohortenstudie wurde bei 86 Patienten (106 Hüften) das klinische und radiologische Ergebnis durchschnittlich 5 Jahre nach PAO evaluiert sowie der Einfluss des Alters auf den Operationserfolg untersucht. Dazu erfolgten eine prä- und postoperative Erhebung patientenrelevanter Outcomes sowie eine radiologische Beurteilung von erfolgter Korrektur und Arthroseentwicklung. Die Patienten wurden in 4 Alterskategorien eingeteilt.
Ergebnisse
Fünf Jahre postoperativ waren 90 % der Patienten mit dem Operationsergebnis „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“, und in allen Altersgruppen konnte eine signifikante Verbesserung der PRO erzielt werden. Zwischen den Alterskategorien zeigten sich zwar relevante Unterschiede in der Algofunktion, aber sowohl die Höhe der erreichbaren Gesamtverbesserung im WOMAC als auch die Entwicklung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität sind in allen Altersgruppen gleich. Ein höheres Alter ist mit vermehrter Arthroseprogredienz sowie Konversion in Totalendoprothesen assoziiert.
Diskussion
Das Lebensalter ist ein wichtiger Einflussfaktor für den langfristigen Erfolg der PAO. Eine absolute Altersgrenze konnte in diesem Kollektiv nicht nachgewiesen werden. Auch Patienten aus den Alterskategorien „30–39 Jahre“ und „> 40 Jahre“ haben im mittelfristigen Beobachtungszeitraum von der Operation hinsichtlich Algofunktion sowie gesundheitsbezogener Lebensqualität profitiert und waren mit dem Behandlungsergebnis zufrieden. Bei jedoch erhöhter Arthroseprogredienz und Konversionsrate im zunehmenden Alter sollten die Erfolgsaussichten der Operation ausführlich mit dem Patienten diskutiert und nicht nur das Lebensalter des Patienten, sondern vielmehr das biologische Alter des Hüftgelenks berücksichtigt werden.