Erschienen in:
01.09.2004 | Übersichten
Prophylaxe und Therapie von Übelkeit und Erbrechen in der ambulanten Ophthalmoanästhesie
verfasst von:
PD Dr. L. H. J. Eberhart, G. Geldner, S. Hörle, H. Wulf
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
|
Ausgabe 9/2004
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Übelkeit und Erbrechen in der postoperativen Phase (PONV) ist eine häufige postnarkotische Komplikation, die von den betroffenen Patienten subjektiv als äußerst unangenehm empfunden wird. Nach ophthalmochirurgischen Eingriffen können durch Würgen und Erbrechen auftretende Blutdruckspitzen zu Einblutungen in das Auge führen, die das Operationsergebnis gefährden. Neben patientenassoziierten Risikofaktoren werden bei Operationen am Auge direkte emetische Trigger wirksam („okuloemetischer Reflex“).
Daher ist es sowohl aus medizinischen Gründen als auch zur Verbesserung der Patientenbefindlichkeit und –zufriedenheit bei einem erhöhten PONV-Risiko indiziert, eine antiemetische Prophylaxe durchzuführen. Dabei muss das besondere Altersspektrum ophthalmochirurgischer Patienten (ältere Menschen mit umfangreicher Begleitmorbidität bzw. Kinder) beachtet werden. Zudem werden die Eingriffe häufig ambulant oder kurzstationär durchgeführt, sodass die eingesetzten Substanzen möglichst frei von Nebenwirkungen, insbesondere sedierenden Effekten, sein sollen.
Neben der Lokal- und Regionalanästhesie bietet sich im Falle einer erforderlichen Allgemeinnarkose der Verzicht auf volatile Anästhetika und Lachgas, das heißt eine intravenöse Propofolanästhesie, sowie der Einsatz von 5-HT3-Antagonisten an. Dexamethason ist ebenfalls ein sehr potentes Antiemetikum. Dimenhydrinat ist im Kindesalter akzeptiert und gut wirksam. Durch die Kombination dieser verschiedenen antiemetischen Maßnahmen im Rahmen eines multimodalen Konzeptes kann die PONV-Inzidenz auf ein klinisch zufrieden stellendes Maß gesenkt werden.