Erschienen in:
01.12.2013 | CME Zertifizierte Fortbildung
Akanthamöbenkeratitis
verfasst von:
PD. Dr. N. Szentmáry, L. Daas, P. Matoula, S. Goebels, B. Seitz
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 12/2013
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Zusammenfassung
Das typische Bild der Akanthamöbenkeratitis zeichnet sich durch pseudodendritiforme Epitheliopathie, Perineuritis, Ringinfiltrat oder multifokale stromale Infiltrate aus. Jedoch können auch eine Limbitis mit Infiltration der Konjunktiva oder eine Uveitis anterior auftreten. Etwa 83–93 % der Patienten mit Akanthamöbenkeratitis sind Kontaktlinsenträger. Die Diagnosestellung einer Akanthamöbeninfektion erfolgt anhand von Polymerasekettenreaktion (PCR), konfokaler Biomikroskopie, In-vitro-Kultivierung oder histopathologischen Untersuchungen. Bisher liegen keine randomisierten kontrollierten klinischen Studien vor, daher stammen die Informationen über Effektivität und Sicherheit der medikamentösen und chirurgischen Therapie nur aus publizierten Fallserien. Es wird eine 3-fache medikamentöse Therapie aus Polyhexamid, Propamidinisoethionat und Neomycin zur Behandlung empfohlen, die bis zu einem Jahr angewendet werden sollte. Bei Therapieresistenz kann eine Kryotherapie, Amnionmembrantransplantation, Crosslinkingtherapie oder eine therapeutische Keratoplastik notwendig werden. Bestanden 3 Monate lang vor einer geplanten Keratoplastik keine Infektionszeichen mehr, ist die Prognose am besten.