Erschienen in:
01.12.2010 | Leitthema
Reaktive Arthritis
Von der Pathogenese zu neuen Therapiekonzepten
verfasst von:
PD Dr. M. Rihl, Prof. Dr. J.G. Kuipers
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 10/2010
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Zusammenfassung
Die reaktive Arthritis (ReA) wurde vor 100 Jahren als eigenständige Erkrankung definiert. Sie bezeichnet eine sterile Gelenkentzündung infolge einer extraartikulären bakteriellen Infektion, bei der es sich häufig um eine Urethritis oder eine Enteritis, seltener auch um einen respiratorischen Infekt handelt. Die Prävalenz liegt bei 40/100.000, die Inzidenz bei 4–5/100.000. Die klassische HLA-B27-assoziierte ReA-Form mit asymmetrischer Beteiligung der unteren Extremität und/oder des Achsenskelettes ist Teil des Spondyloarthritis-Konzeptes. In der Pathogenese der ReA spielt das Phänomen der Erregerpersistenz, auf die in dieser Arbeit näher eingegangen wird, eine wichtige Rolle. Bis zu 30% der Patienten entwickeln chronische Symptome, die eine therapeutische Herausforderung darstellen. Kürzlich wurde für diese Patienten eine antibiotische Kombinationsbehandlung beschrieben, die in bis zu 63% der Patienten ein Ansprechen zeigte. Für schwere und hochentzündliche Verläufe könnten Biologika alternative Therapieoptionen sein.