Erschienen in:
21.07.2016 | Rheumatoide Arthritis | Originalien
Wirksamkeitsprüfung rheumatologischer Schulungen
Empfehlungen nach einem Wirkmodell der Patientenschulung
verfasst von:
A. Reusch, G. Musekamp, R. Küffner, M. Dorn, J. Braun, I. Ehlebracht-König
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 7/2017
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Zusammenfassung
Patientenschulungen in der Rheumatologie sollten evidenzbasiert sein. Laut Empfehlungen der European League Against Rheumatism (EULAR) sollten sich die Zielgrößen der Evaluation an den Zielen der jeweiligen Schulung orientieren. In Deutschland wurden für alle relevanten rheumatologischen Indikationen Schulungsziele beschrieben, Schulungsprogramme publiziert und evaluiert. Zur Wirksamkeitsprüfung sollten proximale und distale Zielgrößen herangezogen werden, die in unserem „Wirkmodell der Patientenschulung“ dargestellt werden. Proximale Zielgrößen sind Gesundheitskompetenzen (Wissen, Fertigkeiten, Einstellungen, Motivation) und Empowerment. Diese können direkt durch die Schulungselemente beeinflusst werden. Distale Zielgrößen sind Selbstmanagement (Gesundheitsverhalten, Adhärenz, Krankheitsbewältigung, Emotionsregulation), Morbidität, Funktionsfähigkeit, Lebensqualität und Teilhabe. Letztere werden durch proximale Zielgrößen und eine Reihe von person- und umweltbezogenen Faktoren beeinflusst. Ergebnisse einer Literaturrecherche fassen geeignete Messinstrumente zur Erfassung dieser Zielgrößen zusammen. Für distale Zielgrößen gibt es für einige rheumatologische Indikationen valide Fragebogeninstrumente in deutscher Sprache. Zur Erfassung proximaler Zielgrößen gibt es noch Entwicklungsbedarf. Wir empfehlen, bei der Evaluation von Patientenschulungen proximale und distale Zielgrößen nach dem Wirkmodell auszuwählen und die Wirkzusammenhänge zwischen den Zielgrößen zu überprüfen.