Erschienen in:
01.08.2004 | Originalien
Ärztliches Erstgespräch bei Patientinnen mit chronischen Gesichtsschmerzen
verfasst von:
Dr. M. E. Kreissl, F. Overlach, K. Birkner, J. C. Türp
Erschienen in:
Der Schmerz
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Ausgabe 4/2004
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Zusammenfassung
Hintergrund
Aus verschiedenen Gründen wird das (zahn-)ärztliche Erstgespräch mit chronischen Schmerzpatienten häufig nicht den Anforderungen einer „sprechenden Medizin“ gerecht. Es sollte herausgefunden werden, ob zusätzliche, diagnostisch relevante Informationen aus einem nichtmedizinischen Interview gewonnen werden können.
Methodik
Bei 10 Patientinnen mit chronischen Schmerzen im Gesichtsbereich wurden das zahnärztliche Erstgespräch sowie ein zusätzliches Gespräch mit einem Linguisten aufgezeichnet, transkribiert und hinsichtlich ihres Informationsgehalts miteinander verglichen.
Ergebnisse
Im Linguistengespräch wurden zu allen wichtigen Aspekten der Anamnese zusätzliche Informationen gegeben, die im Arztgespräch unerwähnt blieben. Besonders ausgeprägt war das „Mehr“ an Information in den Anamnesekomplexen „Beschwerdenanamnese“, „Beeinträchtigung/Leidensdruck“ und „biopsychosoziale Anamnese“, in denen dem Linguisten ca. 4- bis10-mal mehr unerwähnte Stichpunkte als dem Arzt genannt wurden.
Schlussfolgerungen
Das Ergebnis dieser Untersuchung unterstreicht die Forderung nach einer Optimierung der zahnärztlichen Anamneseerhebung bei der Diagnostik chronischer Schmerzen, u. U. auch über den Ansatz eines zusätzlichen Gesprächs mit einem medizinischen Laien.